Polarization in Europe

In Europa wächst die Besorgnis über die wachsende Kluft zwischen Menschen mit gegensätzlichen politischen Ansichten. Viele befürchten, dass die Polarisierung zu einer der größten Bedrohungen für die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt geworden ist. Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) hat in Zusammenarbeit mit YouGov einen neuen Ansatz zur Messung der Polarisierung in zehn EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, die Niederlande, Polen, Schweden, Spanien, die Tschechische Republik und Ungarn, gewählt. Die umfragebasierte Studie kombiniert verschiedene Methoden zur Messung der affektiven Polarisierung und konzentriert sich auf das Konzept der Zugehörigkeit oder Abneigung zwischen Gruppen, die durch politische Themen und nicht durch Parteigrenzen definiert sind. Anhand einer Befragung von rund 20.000 Personen ermittelte MIDEM Themen, bei denen die europäischen Gesellschaften ein höheres Maß an Polarisierung aufweisen, wobei die Migration ein besonders umstrittenes Thema ist. Die Studie soll Einblicke in das Ausmaß der Polarisierung in Europa geben und eine Debatte über ihre Folgen für die europäischen Demokratien und die EU anstoßen.

(English)

Maik Herold, Janine Joachim, Cyrill Otteni, Hans Vorländer
27.04.2023

About the illustration volume

In recent years, the growing divide in political opinions and stances within European democracies has garnered significant attention. This trend towards greater ideological polarization is notable for its impact on how individuals interact, leading to more pronounced emotional responses. People with differing viewpoints often face hostility, whereas those holding similar views are met with support and affirmation. This shift, known in political science as affective polarization, initially identified in the context of the U.S. political landscape, has seen Democrats and Republicans growing increasingly apart. This concept has since been expanded to include the multiparty systems of European democracies, demonstrating its relevance beyond mere party affiliation. Not just confined to political party dynamics, affective polarization has been evident in societal reactions to various crises, including immigration issues and the Covid-19 pandemic, indicating that such polarization can emerge from specific issue-based disagreements within a democracy.