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Lecture Series Bernd Simon, 04.06.2024

Toleranz begreifen: Ein Vorschlag und seine Folgen Wir freuen uns, Professor Bernd Simon von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als Gastredner im Rahmen unserer MIDEM Lecture Series im Sommersemester 2024 begrüßen zu dürfen. Unter dem Titel „Toleranz begreifen: Ein Vorschlag und seine Folgen“ wird Professor Simon das Ablehnungs-Respekt-Modell der Toleranz vorstellen und seine sozialpsychologischen Grundlagen beleuchten. Dieses Modell eröffnet eine neue Perspektive auf das Verständnis von Toleranz als Anerkennung abgelehnter Anderer als andersartige Gleiche. Andersartigkeit umfasst dabei verschiedene Dimensionen, darunter kulturelle, ethnische, religiöse, weltanschauliche oder anders definierte Formen von Zugehörigkeiten zu Fremdgruppen. Mit Blick auf die praktische Dimension wird Professor Simon sieben Thesen vorstellen, die die Konsequenzen für die Tolerierten, die Toleranten und die Gesellschaft als Ganzes beleuchten. Insbesondere wird er auf die individuellen und gesamtgesellschaftlichen Implikationen eingehen, unter anderem für Gerechtigkeit, Machtverhältnisse, Zusammenhalt und Fortentwicklung. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und an der Diskussion teilzunehmen. Über Bernd Simon Bernd Simon (geb. 1960) verbrachte nach dem Studium der Psychologie, Soziologie und Philosophie Forschungsaufenthalte in England, den USA und Australien. Seit 1998 lehrt und forscht er an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, zunächst als Professor für Sozialpsychologie und Evaluation, seit 2008 als Professor für Sozialpsychologie und Politische Psychologie. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Identitäts- und Gruppenforschung. 2018 gründete Bernd Simon die Kieler Forschungsstelle Toleranz (KFT), die er seither leitet, und ist seit 2023 Sprecher der interdisziplinären DFG-Forschergruppe Toleranz. Seine jüngste Publikation trägt den Titel Taking tolerance seriously: A proposal from a self-categorization perspective on disapproval and respect (2023). Teilnahme Zoom Anmeldung Präsenz Anmeldung Dienstag, 04.06.202416:30 – 18:00 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53,  01069 Dresden

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Veranstaltungen

Lecture Visiting Fellow Iuliia Lashchuk, 28.05.2024

In her presentation, Iuliia Lashchuk talks about how integrating into a new country can be challenging, especially in the case of forced migration.  Not all those seeking refuge are allowed to work immediately after their arrival, and they have to wait months for their asylum request to be approved and access to the labour market to be granted. The Temporary Protection Directive, activated as a response to Russian aggression in Ukraine, is unique as it grants all its holders immediate access to a labour market. But does simplified access to a labour market mean successful integration, and does it eliminate gender inequalities? Iuliia Lashchuk examines the labour integration of women fleeing the war in Ukraine through an intersectional lens, highlighting the interconnectedness of vulnerabilities, needs and rights. The aim is to study better the advantages and drawbacks of TPD and its implementation in Poland, Italy, and Germany.  

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Online-Pressegespräch

Online-Pressegespräch: Europawahl 2024 – Welche Rolle spielt Migration?

In Kooperation mit dem MEDIENDIENST INTEGRATION

Mehrere Umfragen deuten darauf hin, dass bei der bevorstehenden Europawahl rechtspopulistische und rechtsextreme politische Kräfte gut abschneiden werden. Ihr Erfolg wird unter anderem auf die weit verbreitete Sorgen um irreguläre Zuwanderung zurückgeführt. Das Mercator Forum Migration und Demokratie hat drei europäische Ländern unter die Lupe genommen (Polen, Frankreich und Italien) und den Einfluss von Migrationsthemen auf den jeweiligen Wahlkampf bewertet. Welche Rolle könnte Migration bei der Wahl spielen? Welche Gemeinsamkeiten und welche Unterschiede gibt es zur aktuellen Migrationsdebatte in Deutschland?

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Veranstaltungen

Vortrag Eckehard Olbrich, 16.04.2024

Nach welchen Mustern verlaufen Polarisierungsdynamiken auf Twitter? Am 16. April ist Eckehard Olbrich, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, zu Gast bei MIDEM. Er wird seine Forschungsergebnisse zur Polarisierung innerhalb der deutschen Twitter-Gemeinschaft vorstellen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben Olbrich et Al. die Strukturen und Inhalte von Trendthemen auf Twitter analysiert, um zu verstehen, wie und warum sich Nutzer in polarisierte Gruppen aufspalten.
Überraschenderweise offenbaren die Ergebnisse eine deutliche Teilung der Nutzerinnen und Nutzer in zwei ideologische Lager, eine Beobachtung, die von aktuellen sozialwissenschaftlichen Studien zur gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland abweicht. Wie sind diese Befunde zu bewerten?

Die Veranstaltung bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit dieser und ähnlichen Fragen auseinanderzusetzen und in einen anregenden Dialog mit Fachkollegen und Interessierten zu treten.

Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen inspirierenden Austausch.

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HATE – Interdisziplinärer Workshop zu Hassforschung

HATE – Interdisziplinärer Workshop vom 21.- 23.Februar in Dresden Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) veranstaltete in enger Zusammenarbeit mit der German Israeli Foundation for Scientific Research and Development (GIF) und der Technischen Universität Dresden (TUD) einen mehrtägigen Workshop zum Thema „Hass“. Ziel der Veranstaltung war es, junge Forscherinnen und Forscher aus Israel und Deutschland in Dresden zusammenzubringen und Raum für Dialog, Austausch und die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Perspektiven zu schaffen. Inhaltlich ging es darum, ein vertieftes Verständnis des Phänomens Hass zu entwickeln, seine verschiedenen Erscheinungsformen und Entstehungskontexte zu analysieren sowie politisch, sozial und kulturell zu verorten. Zur Eröffnung des Workshops sprachen verschiedene Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft Grußworte, darunter die Rektorin der TU Dresden, Prof. Dr. Ursula Staudinger, der Sächsische Staatsminister für Wissenschaft, Sebastian Gemkow, und Dr. Eric Zimmerman, Direktor der German Israeli Foundation for Scientific Research and Development. Unter Bezugnahme auf aktuelle Entwicklungen und Ereignisse wurde in den Reden noch einmal die besondere gesellschaftliche Relevanz der Thematik unterstrichen. Die Veranstaltung zeichnete sich durch ein breites Spektrum an wissenschaftlichen Beiträgen aus, die von der Antike bis zur modernen Politikanalyse reichten. Zunächst lieferte ein Vortrag von Prof. Uriya Shavits „Woher kommt all dieser Hass?“ einen umfassenden Einblick in die Mechanismen, die heute zur Verbreitung von Hass beitragen. In den anschließenden Arbeitssitzungen wurden vielfältige Perspektiven geboten, von historischen Analysen des Antisemitismus bis hin zu aktuellen Fallstudien über Extremismus und Hass in sozialen Medien. Neben Formaten des wissenschaftlichen Austauschs wurde den Gästen ein umfangreiches kulturelles Rahmenprogramm geboten, darunter Besuche der Frauenkirche und des Grünen Gewölbes, ein Besuch des Konzentrationslagers Buchenwald und eine Exkursion in die Sächsische Schweiz. Insgesamt ist es mit dem Workshop nicht nur gelungen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse hervorzubringen, sondern auch eine Grundlage für zukünftige Forschungsprojekte und Kooperationen zu schaffen. Die Veranstaltung hat dabei insbesondere die Notwendigkeit unterstrichen, sich weiterhin kontinuierlich mit den Ursachen und den Auswirkungen von politischen Polarisierungsprozessen, gesellschaftlichen Spaltungstendenzen und den damit verbundenen Emotionen auseinanderzusetzen. Nur so lassen sich erfolgreiche Strategien zur Überwindung von „Hass“ und zur Stärkung von Demokratie und Toleranz zu entwickeln. Unser Dank gilt allen Teilnehmenden, Organisatoren und Unterstützern der Konferenz, deren Engagement und Beiträge diesen einzigartigen Austausch ermöglicht haben.

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Digital Talk: 2 Jahre ukrainische Fluchtmigration – Herausforderungen, Erfolge und Perspektiven

Digital Talk: 2 Jahre ukrainische Fluchtmigration Herausforderungen, Erfolge und Perspektiven Im Mittelpunkt des Digitaltalks stehen Probleme und Erfolge bei der Aufnahme und Integration ukrainischer Geflüchteter, insbesondere in den Bereichen Arbeit und Bildung. Mit Dr. Tetyana Panchenko, Nataliya Pryhornytska, Dr. Antje Thiersch und Sebastian Vogel blicken wir aus der Perspektive von Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf zwei Jahre ukrainische Fluchtmigration in Deutschland zurück. Unser Ziel ist es, nicht nur Probleme zu benennen, sondern auch zu diskutieren, wie die Integration in den Arbeitsmarkt und das Bildungssystem nachhaltig verbessert werden kann. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf das Zusammenspiel von staatlichen und zivilgesellschaftlichen Maßnahmen sowie zwischen den föderalen Ebenen. Wir diskutieren aktuelle Umfrageergebnisse und wollen dabei auch Erfahrungen aus der „Flüchtlingskrise“ einbeziehen und nach Lerneffekten auf staatlicher Seite bei der Erstaufnahme, Unterbringung und Integration von Asylsuchenden fragen. Zu Beginn des Digitaltalks stellt Dr. Panchenko die Ergebnisse einer aktuellen Online-Umfrage unter ukrainischen Geflüchteten vor, die unter anderem Angaben zu Bleibe- und Rückkehrabsichten sowie Integrationsmöglichkeiten enthält. Moderiert wird die Gesprächsrunde von MIDEM-Direktor Prof. Dr. Hans Vorländer. Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Austausch! https://youtu.be/UeeDUS5EaVU Die Experten und Expertinnen Dr.Tetyana Panchenko, Politik- und Sozialwissenschaftlerin, seit März 2022 Fachreferentin am ifo Zentrum für internationale Institutionenvergleiche und Migrationsforschung im Projekt „Anpassungs- und Integrationsstrategien von Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland“. Vorher Dozentin an der V. N. Karazin Kharkiv National University. Studium der Soziologie und Promotion in Politikwissenschaft in der Ukraine. Stipendiatin von Erasmus Mundus an der Humboldt-Universität zu Berlin. Autorin von Publikationen zu subnationaler Politik, Demokratie, Migration und Fluchtbewegungen aus der Ukraine. Nataliya Pryhornytska, Politikwissenschaftlerin und Autorin aus der Ukraine, lebt seit 2004 in Deutschland. Sie arbeitete für den Bundestag, die Europäische Akademie Berlin, das Zentrum Liberale Moderne und die Heinrich-Böll-Stiftung. Ihre Schwerpunkte sind die deutsch-ukrainischen Beziehungen, die EU- und NATO-Integration der Ukraine sowie Desinformation. Pryhornytska ist Mitbegründerin der Open Platform e.V. und der Allianz Ukrainischer Organisationen e.V. Letztere engagiert sich deutschlandweit für Schutzsuchende, politische Bildung, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen und politische Teilhabe. Sebastian Vogel wuchs im Erzgebirge auf und studierte Politikwissenschaft sowie Neuere und Neueste Geschichte an der TU Dresden. Neben verschiedenen Funktionen als Mitarbeiter für Land- und Bundestagsabgeordnete sowie im SPD-Landesverband Sachsen engagierte er sich ehrenamtlich u.a. in der Arbeit für Geflüchtete. Nach seinem Wechsel in das sächsische Sozialministerium war er ab 2015 maßgeblich für die Bereiche Integration und Demokratieförderung zuständig und trieb dabei vor allem die Entwicklung eines sächsischen Integrationsgesetzes sowie den Aufbau landesweiter Integrationsstrukturen voran. Dr. Antje Thiersch studierte Germanistik, Amerikanistik und Kanadistik. Mit 25 Jahren Erfahrung in verschiedenen Bildungseinrichtungen im In- und Ausland, unter anderem in der Zentralstelle für das Auslandsschulwesen Regionalbüro Kairo, Ägypten, ist sie seit Mai 2018 Referatsleiterin für politische Bildung, Migration und Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sächsischen Staatsministerium für Kultus in Dresden. Zudem vertritt sie Sachsen seit März 2022 in der Task Force Ukraine der KMK. Zur Teilnahme: Dienstag, 27.02.202416:30 Uhr – 18:00 Uhr   Zur Anmeldung

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Studien

MIDEM Study: Polarization in Europe – Quantitive Analysis by Country

Polarization in Europe In 2023, the Mercator Forum Migration and Democracy (MIDEM) published the study Polarization in Europe. A comparative analysis of ten European countries, which for the first time examined so-called issue-related affective polarization on a larger scale. The data is based on an online survey of over 20,000 respondents in 10 European countries. The focus was on the comparison between countries and topics. However, less attention has so far been paid to country-specific results. This publication fills this gap by providing detailed findings for each of the ten countries. It illustrates the country-specific results with a comparative view of Europe in a clear set of tables. Download vorheriger Beitragnächster Beitrag

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Veranstaltungen

Polarisierung und demokratische Legitimität

Polarisierung und demokratische Legitimität Die öffentliche Debatte über Prozesse der politischen Polarisierung wird von der Wahrnehmung dominiert, dass die Diagnose einer gespaltenen Gesellschaft (a) zutrifft und (b) eine erhebliche Gefahr für die Demokratie darstellt, der es sich entgegenzustellen gilt. Während zum Ausmaß der Polarisierung mittlerweile differenzierte sozialwissenschaftliche Befunde vorliegen, hat die normative Dimension der Polarisierungsdiagnose bisher zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Der Vortrag nimmt dies zum Anlass, um aus einer politiktheoretischen Perspektive grundsätzlich nach dem Verhältnis von Polarisierung und demokratischer Legitimität zu fragen. Im Ergebnis wird ein ambivalenter Befund präsentiert: Während einige Formen der politischen Polarisierung die Legitimität der Demokratie sogar stärken können, geht von anderen eine erhebliche Gefahr für die Verbindlichkeit demokratischen Regierens aus. https://youtu.be/CVs29r7diAc Über Cord Schmelzle Cord Schmelzle ist Wissenschaftlicher Koordinator des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) an der Goethe-Universität Frankfurt. Am FGZ leitet er ein Forschungsprojekt zu Moralismus und Moralismusvorwürfen in öffentlichen Debatten. Gegenwärtig vertritt er die Professur für Politik und Recht am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin. Sein erstes Buch „Politische Legitimität und zerfallene Staatlichkeit“ (Campus) wurde 2016 mit dem Promotionspreis der Deutschen Vereinigung für Politikwissenschaft ausgezeichnet. Zur Teilnahme: Dienstag, 20.02.202416:30 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53, 01069 Dresden Zur Anmeldung

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Allgemein

Polarisierung und Gesellschaft

Polarisierung und Gesellschaft Spaltung. Polarisierung. Demokratieverdrossenheit. Nicht nur in Deutschland beherrschen diese Begriffe immer häufiger die Schlagzeilen. Aber ist die Demokratie in Deutschland und Europa unter Stress oder in Gefahr? Das Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) liefert Erklärungsansätze zu diesem die Gesellschaft bewegenden Thema.  Polarisierung in Deutschland und Europa Wenn Menschen einander in bedeutenden gesellschaftlichen und politischen Fragen mit starken emotionalen Gegensätzen begegnen, spricht man von affektiver Polarisierung. Zunehmend wird befürchtet, dass solche Polarisierungstendenzen sowohl die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden könnten. Doch in welchem Ausmaß ist dies in Deutschland und Europa der Fall? Welche Themen sind dabei besonders umstritten? Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) beleuchtet diese Konfliktthemen und Spaltungsphänomene in Europa. In der Studie: „Polarisierung in Deutschland und Europa“ untersucht MIDEM erstmals eingehend die emotionale Komponente dieser gesellschaftlichen Konflikte. Die Studie beruht auf einer Befragung von rund 20.000 Personen in zehn EU-Ländern und wurde in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut YouGov durchgeführt. Im Mittelpunkt der Studie steht das Konzept der Gruppenzugehörigkeit und -ablehnung, um themenspezifische affektive Polarisierung zu erfassen. Damit zeichnet die MIDEM-Studie ein Bild der aktuellen Spaltungslinien in der deutschen und europäischen Gesellschaft. Zur Studie Triggerpunkte oder affektive Polarisierung? Die gespaltene Gesellschaft: Mythos oder Realität?“ des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM), des Europäischen Zentrums der Künste Hellerau und der Technischen Universität Dresden vor allem das Ausmaß der Polarisierung diskutiert Hans Vorländer wies stellvertretend für die MIDEM-Polarisierungsstudie auf tiefe politische Gräben hin, insbesondere bei Themen wie Klimawandel und Migration. Für die Soziologen Steffen Mau und Linus Westheuser ist die Gesellschaft weit weniger gespalten als gemeinhin angenommen. Vielmehr seien es oft punktuelle Reizthemen, so genannte „Triggerpunkte“, die Menschen politisch an die Decke trieben. Die Podiumsteilnehmer waren sich einig, dass der Polarisierung nur im offenen Dialog innerhalb demokratischer Strukturen begegnet werden kann, mit dem Ziel, tragfähige Kompromisse in einer zunehmend vielfältigen und meinungsstarken Gesellschaft zu finden. https://www.youtube.com/watch?v=q4U3lo7roK8&t=280s Polarisierung und Europa Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) untersucht in seiner Studie: „Polarisierung in Deutschland und Europa“ die affektive Polarisierung in Europa. Diese umfasst eine Befragung von 20.000 Personen in zehn EU-Staaten und beleuchtet Themen wie Gruppenzugehörigkeit und -ablehnung. Zusätzlich präsentiert MIDEM Policy Papers zur Migrationspolitik in Tschechien und Polen, die zeigen, wie migrationspolitische Themen die Gesellschaften dieser Länder polarisieren. Die Studien bieten wichtige Einblicke in die aktuellen gesellschaftlichen Spannungen und die Dynamik der Migrationspolitik in verschiedenen europäischen Ländern. Gesellschaftliche Spaltung in Polen und Tschechien Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) präsentiert zwei aufschlussreiche Policy Papers, die sich mit der Dynamik der Migrationspolitik in Tschechien und Polen befassen. Im ersten MIDEM-Policy-Paper von Kristina Chmelar und Janine Joachim wird die Frage aufgeworfen, ob die anfänglich starke Solidarität Tschechiens mit ukrainischen Geflüchteten zu einem Einstellungswandel in einem traditionell zuwanderungskritischen Land geführt hat. Es beleuchtet, warum gerade in Tschechien, vor allem Personen die sich „links“ einordnen, einwanderungskritische Positionen vertreten, obwohl Zuwanderung weder als besonders wichtig noch spaltend empfunden wird. Parallel dazu untersucht Marta Kozłowska in ihrem MIDEM-Policy-Paper die Rolle von Migrationsfragen im polnischen Parlamentswahlkampf am 15. Oktober 2023. Sie analysiert, wie migrationspolitische Themen, verstärkt durch Skandale wie die unrechtmäßige Vergabe von Visa, die polnische Gesellschaft polarisieren. Das Paper zeigt auf, wie Polen, das durch die ukrainische Fluchtmigration schnell zu einem Einwanderungsland wurde, mit den Herausforderungen und Spaltungen umgeht, die durch diese Entwicklungen entstehen. Beide Studien stützen sich auf repräsentative Umfragedaten aus der kürzlich veröffentlichten MIDEM-Polarisierungsstudie und bieten tiefe Einblicke in die aktuellen migrationspolitischen Spannungen in diesen Ländern. Migration in Tschechien – Einstellungen und Polarisierungspotential Zur Studie Migration und gesellschaftliche Spaltung in Polen – Eine Analyse vor den Parlamentswahlen 2023 Zur Studie Affektive Polarisierung und Salienz in der Gesellschaft Seit Herbst 2023 veranstaltet MIDEM im Rahmen einer Lecture Series eine Vortragsreihe rund um das Thema Polarisierung, affektive Polarisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft unter dem Titel: Vortragsreihe: Zwischen Polarisierung und Konsens – Die Demokratie unter Stress? In dieser Vortragsreihe kommen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen zu Wort, um ihre neuesten Forschungsergebnisse über Polarisierung und ihre Auswirkungen auf die Gesellschaft vorzustellen.  Von Politisierung zu affektiver Polarisierung? Die deutsche Klimadebatte und die Letzte Generation https://www.youtube.com/watch?v=ODmVOPGsh4A&t=1s Seit etwa zwei Jahren setzt sich die Gruppe Letzte Generation durch zivilen Ungehorsam für strengere Klimaschutzmaßnahmen ein. Aber trägt dies zu einer verstärkten Politisierung des Klimawandels bei? Gerade die Klimabewegung wird dafür kritisiert, die Gesellschaft zu polarisieren. Befürworter der Aktionen werfen die Spaltungstendenzen eher den Gegnern der Letzten Generation vor. Der Klimawandel zählt laut MIDEM-Studie zu den emotional am meisten aufgeladenen Themen in Deutschland. Der Vortrag von Lena Röllicke beleuchtet die Grenze zwischen Politisierung und affektiver Polarisierung, insbesondere im Kontext von Identität und Emotionen, am Beispiel der Letzten Generation und der deutschen Debatte um die Klimapolitik. Die Übergangenen – Strukturschwach & Erfahrungsstark. Eine Studie zur Bedeutung regionaler Perspektiven für die Große Transformation​ Die Befürchtungen hinsichtlich des Klimawandels sind auch für Bewohner von strukturschwachen Regionen relevant, jedoch rangieren andere Anliegen dort höher. Insbesondere soziale Schwierigkeiten und die Furcht vor unfairen Auswirkungen der Transformationsprozesse und der Klimapolitik stehen im Vordergrund. Zu diesem Schluss kommt die qualitative Untersuchung „Die Übergangenen: Strukturschwach & erfahrungsstark“ des Progressiven Zentrums, die in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung durchgeführt wurde.   https://youtu.be/YRtUjeR5jVo Die Untersuchung beleuchtet die Perspektiven von Menschen in strukturschwachen deutschen Regionen auf ihre persönliche Zukunft, die Entwicklung ihrer Region und das Schicksal des Landes. Dabei kommen die spezifischen Herausforderungen und Probleme dieser Menschen zur Sprache. In mehr als 200 Gesprächen direkt an den Haustüren in vier strukturschwachen Gebieten (Duisburg, Regionalverband Saarbrücken, Bitterfeld-Wolfen und Vorpommern-Greifswald) wurden auch Themen wie die Rolle der Politik und das Vertrauen in politische Repräsentanten diskutiert. Das Besondere an dieser Studie ist aber nicht allein ihre Grundlage auf qualitativen Interviews. Sie illustriert ebenfalls, wie Betroffene der Großen Transformation aktive Mitgestalter ihrer Zukunft werden können. Zudem liefert die Studie Einsichten, wie politische Entscheidungsträger auf die Bedürfnisse, Erfahrungen und Interessen der Bürger eingehen können. Veranstaltungen zu affektiver Polarisierung und Spaltungstendenzen der Gesellschaft Die Übergangenen Von Politisierung zu affektiver Polarisierung? Zwischen Polarisierung und Konsens:Die Demokratie unter Stress Zur Veranstaltungsseite Zur Veranstaltungsseite Zur Veranstaltungsseite Die gespaltene Gesellschaft, Realität oder Mythos Misperceptions about immigration in Switzerland:

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Affektive Polarisierung, Kognitive Prozesse und die Integration von Zugewanderten.

Affektive Polarisierung, Kognitive Prozesse und die Integration von Zugewanderten. Migration bzw. die Präsenz von Zugewanderten wird oft als Treiber der Polarisierung in westlichen Gesellschaften bezeichnet. In seinem Forschungsprojekt beschäftigt sich Michael Neureiter mit der Kehrseite dieser Beziehung, also mit der Frage wie Zugewanderte affektive Polarisierung wahrnehmen und von dieser beeinflusst werden: Wie wirkt sich affektive Polarisierung auf die Integration von Zugewanderten aus, speziell auf deren politische und soziale Einstellungen und Verhaltensweisen? Um diese Frage zu beantworten wurden verschiedene empirische Analysen durchgeführt, darunter ein Umfrageexperiment mit rund 700 Teilnehmern in vier europäischen Ländern. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen, dass sich affektive Polarisierung negativ auf die kognitiven Prozesse von Zugewanderten auswirkt, was wiederum Konsequenzen für deren politische Teilhabe und Motivation zur weiteren Integration hat. https://youtu.be/rN8oHROv0Zk Über Michael Neureiter Michael Neureiter ist Akademischer Rat am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Seine Forschungsinteressen umfassen politsches Verhalten, Migration und Integration sowie öffentliche Meinung und Polarisierung. Er hat über ein Dutzend Artikel veröffentlicht in Zeitschriften wie Political Psychology, Democratization und West European Politics und arbeitet derzeit an seiner ersten Monographie welche Ende 2024 erscheinen soll. Zur Teilnahme: Dienstag, 13.02.202411:30 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53, 01069 Dresden Zur Anmeldung

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