Hanna Kahler

Policy Papers

Policy Paper: Migration in Tschechien

Policy Paper: Migration in Tschechien Gerade zu Beginn des russischen Angriffskrieges war die gesellschaftliche Solidarität Tschechiens mit den ukrainischen Geflüchteten beispiellos. Doch führte diese auch insgesamt zu einem Einstellungswandel beim traditionell eher zuwanderungskritischen Tschechien? Die überwiegende Mehrheit steht einer liberalen Migrationspolitik sehr skeptisch gegenüber. Das Thema Zuwanderung polarisiert die tschechische Gesellschaft, obwohl es gleichzeitig weder als sehr bedeutend noch als besonders spaltend wahrgenommen wird. Woran liegt das? Und warum vertreten in Tschechien vor allem jene Personen einwanderungskritische Positionen, die sich politisch eher links verorten? Im neuen MIDEM Policy Paper analysieren Kristina Chmelar und Janine Joachim diese Fragen. Grundlage bilden die repräsentativen Umfragedaten der kürzlich veröffentlichten MIDEM-Polarisierungsstudie. Policy Paper herunterladen vorheriger Beitragnächster Beitrag

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Allgemein

POLARISIERUNG IN DEUTSCHLAND UND EUROPA: Presseschau zur neuen MIDEM-Studie 

POLARISIERUNG IN DEUTSCHLAND UND EUROPA Presseschau zur neuen MIDEM-Studie Wenn sich Personen in wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen mit emotionaler Ablehnung begegnen, kann von affektiver Polarisierung gesprochen werden. Viele befürchten, dass derartige Polarisierungsprozesse die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt bedrohen. Doch wie polarisiert sind Deutschland und Europa wirklich? MIDEM geht in der Studie erstmals der emotionalen Dimension gesellschaftlicher Konfliktlinien auf den Grund und zeigt die Konfliktlinien und Spaltungstendenzen in Europa. Die Studie schlägt medial nach wie vor große Wellen. Eine Übersicht zur Berichterstattung finden Sie hier: 06.08.2023, rheintal24 Dr. Gut: «Intolerante Linke» 05.08.2023, NZZ «Polarisierung schadet der Demokratie»: Mitte-Chef Gerhard Pfister schreibt über ein Problem der Schweiz Mit Statement von Hans Vorländer 04.08.2023, Luzerner Zeitung Intoleranz der Linken: Andere Meinungen ertragen sie besonders schlecht Interview mit Hans Vorländer 04.08.2023, DNN Polarisierung der Gesellschaft: „Wo Hass und Hetze dominieren, kann man nicht mehr miteinander reden“ Interview mit Hans Vorländer 04.08.2023, Aargauer Zeitung Intoleranz der Linken: Andere Meinungen ertragen sie besonders schlecht 04.08.2023, Pomona Heute wollen linksgrüne Städter Andersdenkende auf den Mond schiessen 04.08.2023, Lichtensteiner Vaterland Intoleranz der Linken: Andere Meinungen ertragen sie besonders schlecht 03.08.2023, aJOUR Intolerante Linke? «Studie schlecht gelesen» – bekannte Politologen geben einander aufs Dach 03.08.2023, Watson Bekannte Politologen streiten sich wegen Studie über «intolerante Linke» 03.08.2023, Pomona Angeblich intolerante Linke: «Studie schlecht gelesen» – namhafte Politologen geben sich aufs Dach 31.07.2023, SRF Eingebildete Städter und engstirnige Linke – was ist dran? Interview mit Hans Vorländer 31.07.2023, Watson Links und intolerant: Studie schlägt hohe Wellen – darum geht es 30.07.2023, Die Mittelländische Zeitung MIDEM-Studie: Klare Haltung gegenüber anderen Meinungen ist nicht Intoleranz – Affektive Polarisierung in Deutschland und Europa 30.07.2023, 20 minuten Une étude tacle la gauche urbaine bien-pensante 30.07.2023, 20 minuten Studie entlarvt Linke als intoleranter und engstirniger als Rechte 29.07.2023, Berner Zeitung Links, urban, gebildet – und intolerant 28.07.2023, Berliner Zeitung Ein Thermometer für politische Abneigung: So treiben auch Grüne die Polarisierung voran Interview mit Hans Vorländer 28.07.2023, Bayerischer Rundfunk Politische Polarisierung: Wer lehnt wen am stärksten ab? Interview mit Hans Vorländer 27.07.2023, DLF Nova Studie: Menschen, denen es gut geht, sind stärker polarisiert Interview mit Hans Vorländer 27.07.2023, SWR Kultur Neue Studie: Wie gespalten ist unsere Gesellschaft? Interview mit Hans Vorländer 26.07.2023, DLF Politologe Vorländer: „Menschen mit auffallenden Positionen kommen zu Wort, Menschen mit gelasseneren weniger“ Interview mit Hans Vorländer 26.07.2023, Süddeutsche SZ am Morgen Mit Statements von Hans Vorländer 26.07.2023, kompakt.media RÖMERS REICH: LINKS POLARISIERT STÄRKER 25.07.2023, Süddeutsche.de „Anhänger der AfD sind noch polarisierter als Anhänger der Grünen“ Interview mit Hans Vorländer 25.07.2023, Dziennik Gazeta Prawa Zielony ład coraz bardziej dzieli społeczeństwa. Mimo wzrostów temperatur rośnie opór wobec polityk klimatycznych 23.07.2023, SPON »Wenn jemand wie die AfD ein Angebot macht, steigen die Leute darauf ein« Interview mit Hans Vorländer 22.07.2023, Radio Eins Studie zur Polarisierung in Deutschland und Europa Interview mit Hans Vorländer 21.07.2023, Welt Was Wähler von AfD und Grünen gemeinsam haben Interview mit Hans Vorländer 19.07.2023, Handelsblatt (dpa-Meldung, auch erschienen in: Passauer Neue Presse, Heidenheimer Zeitung) Migration polarisiert vor allem Rechte, Klimawandel LInke 19.07.2023, Tagesspiegel Hintergrund Klimawandel polarisiert stark 19.07.2023, Berliner Zeitung Studie: Wähler von linken und grünen Parteien lehnen andere Meinungen stärker ab 18.07.2023, faz.net Linke lehnen die Meinungen anderer stärker ab 18.07.2023, SPON Migration und Klimakrise polarisieren Linke und Rechte am stärksten 18.07.2023, Oiger Klimawandel polarisiert Linke, Einwanderung die Rechten 18.07.2023, Mirage News MIDEM Study: Immigration and Climate Change Divide Europe 18.07.2023, Krone-Zeitung Migration polarisiert Rechte, Klimawandel Linke 18.07.2023, Zeit Online (dpa-Meldung, auch erschienen in: Grafschafter Nachrichten, web.de, Trierischer Volksfreund, Merkur, Goslarsche Zeitung, Nordkurier, RTL, Patriot, Freie Presse) Migration polarisiert vor allem Rechte, Klimawandel Linke 18.07.2023, Stratera Mediengroup Аффективная поляризация общества – результаты исследования 18.07.2023, Der Sonntag Studie: Klimawandel und Migration sorgen für emotionale Ablehnung 18.07.2023, EurekAlert Immigration polarizes the right, and climate change polarizes the left: MIDEM study reveals Europe’s fault lines 18.07.2023, idw (auch bei: TU Dresden) Migration polarisiert Rechte, Klimawandel Linke: MIDEM-Studie zeichnet Bild der Konfliktlinien Europas

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Policy Papers

Sachsen auf dem Weg zu einem Integrations- und Teilhabegesetz

Dem gerade vorgelegten Entwurf des Sächsischen Integrations- und Teilhabegesetz ist ein breit angelegtes Beteiligungs- und Dialogverfahren vorausgegangen. In einer Reihe von Fachkonferenzen wurden Aktivisten, Verbände und Experten beteiligt – für Sachsen ein Novum. Auch ein Modell für breite Partizipation, das dem eigentlichen Gesetzgebungsprozess vorgeschaltet ist? Und was macht erfolgreiche Bürgerbeteiligung aus? Wie laufen die Prozesse ab? Wer ist beteiligt? Und wie ist das Zusammenspiel von Administration und Bürgerschaft? Im neuen Policy Paper „Wenn Integrationsgesetze von Bürgerinnen und Bürgern geschrieben werden – Beteiligungsverfahren in den Bundesländern am Beispiel Sachsen“ analysiert Dr. Steven Schäller das sächsische Beteiligungsverfahren und gibt Empfehlungen für zukünftige Partizipationsprozesse.  Policy Paper herunterladen vorheriger Beitragnächster Beitrag

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Studien

MIDEM Studie: Polarisierung in Deutschland und Europa: Eine Studie zu Gesellschaftlichen Spaltungstendenzen in zehn europäischen Ländern

Polarisierung in Deutschland und Europa Wenn sich Personen in wichtigen gesellschaftspolitischen Fragen mit emotionaler Ablehnung begegnen, kann von affektiver Polarisierung gesprochen werden. Viele befürchten, dass derartige Polarisierungsprozesse die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt bedrohen. Doch wie polarisiert sind Deutschland und Europa wirklich? Und welche Themen stehen dabei im Vordergrund? Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) zeigt die Konfliktlinien und Spaltungstendenzen in Europa. MIDEM geht in der Studie erstmals der emotionalen Dimension gesellschaftlicher Konfliktlinien auf den Grund. Die repräsentative Studie basiert auf einer mit YouGov zusammen durchgeführten Befragung von rund 20.000 Personen in zehn EU-Mitgliedstaaten. Zur Erfassung von themenbezogener affektiver Polarisierung konzentriert sich die Studie auf das Konzept der Zugehörigkeit oder Abneigung zwischen Gruppen. So kartiert MIDEM die gesellschaftlichen Spaltungstendenzen Europas. Maik Herold, Janine Joachim, Cyrill Otteni, Hans Vorländer18.07.2023 MIDEM Studie herunterladen vorheriger Beitragnächster Beitrag

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Policy Briefs

MIDEM Policy Brief: Turning Right? Party Position Change on Immigration in the European ‚Refugee Crisis‘

Ethan vanderWilden 12.07.2023 Verändern Parteien ihre Positionen zur Einwanderung aufgrund zunehmender ethnischer Vielfalt? Während die bisherige Forschung die langfristigen demografischen Veränderungen und ihre Auswirkungen auf die Parteiensysteme eingehend untersucht hat, wurde den politischen Auswirkungen kurzfristiger Schocks wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der neue MIDEM-Policy-Brief Turning Right? Party Position Change on Immigration in the European ‚Refugee Crisis‘ unseres Gastwissenschaftlers Ethan vanderWilden adressiert diese Lücke im Kontext der europäischen „Flüchtlingskrise“. Anhand umfassender Daten, die über 200 Parteien abdecken, untersucht vanderWilden, ob ein deutlicher Anstieg der Asylbewerberzahlen mit einer Verschiebung hin zu restriktiveren Einwanderungspolitiken korreliert. Die Studie zeigt, warum nur Mitte-Rechts-Parteien empfindlich auf kurzfristige demografische Veränderungen reagieren, indem sie einen Rechtsruck in der Migrationspolitik vollziehen. Policy Brief herunterladen vorheriger Beitragnächster Beitrag

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Studien

MIDEM Study: Polarization in Europe: A Comparative Analysis of Ten European Countries

Polarization in Europe In Europa wächst die Besorgnis über die wachsende Kluft zwischen Menschen mit gegensätzlichen politischen Ansichten. Viele befürchten, dass die Polarisierung zu einer der größten Bedrohungen für die Demokratie und den sozialen Zusammenhalt geworden ist. Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) hat in Zusammenarbeit mit YouGov einen neuen Ansatz zur Messung der Polarisierung in zehn EU-Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, Frankreich, Griechenland, Italien, die Niederlande, Polen, Schweden, Spanien, die Tschechische Republik und Ungarn, gewählt. Die umfragebasierte Studie kombiniert verschiedene Methoden zur Messung der affektiven Polarisierung und konzentriert sich auf das Konzept der Zugehörigkeit oder Abneigung zwischen Gruppen, die durch politische Themen und nicht durch Parteigrenzen definiert sind. Anhand einer Befragung von rund 20.000 Personen ermittelte MIDEM Themen, bei denen die europäischen Gesellschaften ein höheres Maß an Polarisierung aufweisen, wobei die Migration ein besonders umstrittenes Thema ist. Die Studie soll Einblicke in das Ausmaß der Polarisierung in Europa geben und eine Debatte über ihre Folgen für die europäischen Demokratien und die EU anstoßen. (English) Maik Herold, Janine Joachim, Cyrill Otteni, Hans Vorländer27.04.2023 Download Study About the illustration volume In recent years, the growing divide in political opinions and stances within European democracies has garnered significant attention. This trend towards greater ideological polarization is notable for its impact on how individuals interact, leading to more pronounced emotional responses. People with differing viewpoints often face hostility, whereas those holding similar views are met with support and affirmation. This shift, known in political science as affective polarization, initially identified in the context of the U.S. political landscape, has seen Democrats and Republicans growing increasingly apart. This concept has since been expanded to include the multiparty systems of European democracies, demonstrating its relevance beyond mere party affiliation. Not just confined to political party dynamics, affective polarization has been evident in societal reactions to various crises, including immigration issues and the Covid-19 pandemic, indicating that such polarization can emerge from specific issue-based disagreements within a democracy. Dowload the Illustration volume vorheriger Beitragnächster Beitrag

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Veranstaltungen

Fachgespräch: „Debating Immigrants and Refugees in Central Europe – Politicising and Framing Newcomers in the Media and Political Arenas“.

Fachgespräch: „Debating Immigrants and Refugees in Central Europe – Politicising and Framing Newcomers in the Media and Political Arenas“. Im Rahmen des hybriden Jour Fixes präsentierte Jan Kovář vom Institute of International Relations Prag seine Forschungsergebnisse zum Thema „Debating Immigrants and Refugees in Central Europe – Politicising and Framing Newcomers in the Media and Political Arenas“. Er untersucht darin die Politisierung und Darstellung von Einwanderung in den Medien und der Politik in Mitteleuropa und setzt den Fokus auf Tschechien und die Slowakei in der Zeit um die „Europäische Migrationskrise“. Nach Jahren, in denen Einwanderung in den soziopolitischen Debatten in den meisten mittel- und osteuropäischen Ländern praktisch unsichtbar war, wurde sie aufgrund der Krise zu einem zentralen Anliegen. Durch die Analyse von Nachrichtenmedien und Plenarreden zeigte Kovář, wie die Sicherheitspolitik humanitäre Erwägungen verdrängt und den Diskurs über Einwanderung dominiert. Medien und Politiker werden zu den beiden wichtigsten Vermittlern, von denen Bürger Hinweise zu Themen erhalten, die sie selbst selten direkt erleben. Außerdem erläuterte er, wie unterschiedlich Medien und Politik Einwanderung je nach Herkunft, religiösem Hintergrund und rechtlichem Status der Einwanderer darstellen. In einer anschließenden offenen Diskussionsrunde wurden weitere Fragen besprochen, das Gespräch moderierte MIDEM-Koordinator Dr. Oliviero Angeli. https://www.youtube.com/watch?v=FHyAwp75APA&pp=ygULZm9ydW0gbWlkZW0%3D

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Veranstaltungen

Fachgespräch: Turning right? Party position change on immigration in the European ‘Refugee Crisis’

Fachgespräch: Turning right? Party position change on immigration in the European ‘Refugee Crisis’ Im Rahmen seiner MIDEM Visiting Fellowship gab Ethan vanderWilden, Doktorand der Politikwissenschaften an der University of Wisconsin-Madison, Einblicke in seine aktuelle Forschung. Er untersucht, ob die zunehmende ethnische und demographische Vielfalt in Europa die politischen Parteien veranlasst, ihre Haltung zu Einwanderung zu ändern. Dabei legt er ein Hauptaugenmerk auf die europäische „Flüchtlingskrise“ im Zeitraum von 2014 bis 2016. Ethan vanderWilden zeigt, dass höhere Zahlen von Asylanträgen einen Rechtsruck innerhalb jener europäischen Parteien verursachen, die eher der rechten Mitte angehören. Diese Erkenntnis und weitere Fragen wurden in der anschließenden Diskussion unter der Leitung von MIDEM-Koordinator Dr. Oliviero Angeli erörtert.

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Veranstaltungen

Fachgespräch: Bürger*innen und Arbeitnehmer*innen dritter Klasse? Forschungen und Beobachtungen zur Situation von EU-Bürger*innen aus Mittel- und Osteuropa auf dem deutschen Arbeitsmarkt

Fachgespräch: Bürger*innen und Arbeitnehmer*innen dritter Klasse? Forschungen und Beobachtungen zur Situation von EU-Bürger*innen aus Mittel- und Osteuropa auf dem deutschen Arbeitsmarkt Wie steht es derzeit um die Auswirkungen der Ost-West Migration auf den deutschen Arbeitsmarkt und was sind die wesentlichen Herausforderungen? Diesen Fragen widmete sich Kamila Schöll-Mazurek, Politikwissenschaftlerin und Migrationsforscherin von der Europauniversität Viadrina Frankfurt/Oder in ihrem Gastvortrag, den sie im Rahmen des MIDEM Jour Fixe hielt. Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderung, aber arbeitssuchende Migrantinnen und Migranten scheitern am unklaren Aufenthaltsstatus und bürokratischen Hürden. Zudem sehen sie sich vielfach mit unzumutbaren Arbeitsbedingungen konfrontiert. Kamila Schöll-Mazurek gab wichtige Einblicke aus der Praxis bei der Beratung von Zugewanderten aus Ostmitteleuropa. Sie verwies zudem auf die Bedeutung grenzüberschreitender Koordination und Zusammenarbeit für grenzüberschreitende Beschäftigte unabhängig vom Rechtsstatus, der Staatsangehörigkeit und der arbeitserlaubnisrechtlichen Stellung. Die anschließende offene Diskussion wurde von Dr. Oliviero Angeli moderiert.

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Veranstaltungen

10. – 12. Mai 2023: „Migration after the invasion of Ukraine: Attitudes and Policies in Europe” Workshop mit dem Migration Policy Centre (MPC) des European University Institute (EUI) in Florenz

10. – 12. Mai 2023: „Migration after the invasion of Ukraine: Attitudes and Policies in Europe” Workshop mit dem Migration Policy Centre (MPC) des European University Institute (EUI) in Florenz Zusammen mit dem Migration Policy Centre (MPC) des European University Institute (EUI) in Florenz organisierte das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) am 11. und 12. Mai 2023 einen hybriden Workshop zum Thema „Migration after the invasion of Ukraine: attitudes and policies in Europe”. In zahlreichen Panels diskutierten die WissenschaftlerInnen in der Villa Schifanoia des EUI über die jüngste Migrationspolitik innerhalb und außerhalb der EU. Durch den russischen Einmarsch in die Ukraine wurden allein 2022 mehr als 8 Millionen Menschen aus der Ukraine vertrieben. Vor allem Länder in Ostmitteleuropa, die keine klassischen Einwanderungsländer sind und wenig Erfahrung mit der Aufnahme von Geflüchtete gemacht haben, nahmen eine noch nie dagewesene Zahl von Geflüchteten auf. Vor diesem Hintergrund befasste sich die Veranstaltung mit der Migrationspolitik jenseits der „traditionellen“ Zielländer und den Reaktionen und Einschätzungen der Gesellschaft darauf. 11. Mai Nach einer Begrüßung durch Andrew Geddes, Direktor des Migration Policy Centre, startete das erste Panel mit dem Titel „Attitudes towards Ukrainian refugees and in comparative perspective“. Lenka Dražanová (Migration Policy Centre, EUI) präsentierte unveröffentlichte Ergebnisse einer neuen Umfrage zu Einstellungen gegenüber ukrainischen Geflüchteten in Europa. Dabei wurde deutlich, dass die Aufnahmebereitschaft der westeuropäischen Länder und der an die Ukraine angrenzenden Staaten wesentlich ausgeprägter ist, als dies 2015/2016 noch der Fall war. Die Wahrnehmung Russlands als Bedrohung führte vor allem in den ostmitteleuropäischen Ländern zu einer positiveren Einstellung gegenüber Geflüchteten. Daniel Drewski von der Universität Bamberg untersuchte die politische Debatte zur Aufnahme von Flüchtlingen und ihrer unterschiedlichen Behandlung je nach Herkunftsland. Dabei verglich er die Diskussionen in Deutschland und Polen während der syrischen „Flüchtlingskrise“ von 2015/16 mit den Debatten über ukrainische Geflüchtete während des Krieges 2022. Seine Erkenntnis: Die nationale Identität eines Landes ist entscheidend für die Auslegung der Asylpolitik. In Deutschland überwiegen kosmopolitische Konzepte, die auf humanitären Werten basieren und somit sowohl syrischen als auch ukrainischen Geflüchteten offen gegenüberstehen. In Polen hingegen stehen eher kommunitaristische Konzepte im Vordergrund, wie die Betonung kultureller Homogenität. Dies führt zu einer distanzierten Haltung gegenüber syrischen Geflüchteten, jedoch einer offenen Asylpolitik für ukrainische Geflüchtete. Die nationale Identität prägt somit die jeweilige Vorgehensweise in der Asylfrage. Im zweiten Panel wurde das Thema „Migration and Polarization in Europe“näher beleuchtet. Hierbei stellte das MIDEM-Team um Maik Herold, Janine Joachim und Cyrill Otteni die zentralen Ergebnisse ihrer in zehn europäischen Ländern durchgeführten Umfrage vor, die sich mit gesellschaftlichen Spaltungstendenzen in Europa jenseits von Parteigrenzen befasst. Dabei wurde insbesondere die Rolle der Migration, welches gemeinsam mit Klimawandel als besonders polarisierendes Thema innerhalb europäischer Gesellschaften gilt. Anne Sofie Cornelius Nielsen (European University Institute) gab Einblicke in ihre derzeitige Forschung, die sich mit der Nutzung sozialer Medien zum Thema Einwanderung befasst. Ihre Stimmungs-Analyse basiert auf Daten aus Dänemark und Schweden und untersucht, wie die Einstellungen durch politische Kommunikation auf Facebook und Instagram beeinflusst werden. Dabei fand sie heraus, dass die Invasion der Ukraine die Art und Weise, wie schwedische und dänische Politiker:innen in sozialen Medien über Migration kommunizieren, veränderte. Anschließend fassten Kristina Chmelar (MIDEM) und Marta Kozłowska (MIDEM) die Ergebnisse ihrer Forschung „Czechs and Poles vis-a-vis Ukrainian Refugees: New Attitudes on Immigration?“ zum derzeitigen Migrationsdiskurs in Tschechien und Polen zusammen. Dazu verglichen sie die Einstellungen zu Migration während der sog. „Flüchtlingskrise“ 2015/26 und während der russischen Invasion der Ukraine 2022/2023. Dazu zeigten sie, dass In Tschechien die Menschen hochgradig polarisiert sind und eine hohe Sympathie für restriktivere Migrationspolitik herrscht, während die Menschen in Polen vergleichsweise weniger Präferenz für restriktivere Asylpolitik haben. Des Weiteren zeigten sie auf, wie sich die Aufnahmebereitschaft von Flüchtlingen gegenüber 2015 verändert hat. 12. Mai Am zweiten Tag des Workshops eröffneten Martin Ruhs (Migration Policy Centre, EUI), Mariana Mendes (MIDEM) und Giovanni de Ghantuz Cubbe (MIDEM) das erste Panel zu „Policies and public preferences towards (irregular) migration”. Martin Ruhs konzentrierte sich in seinem Vortrag „Public preferences for Europe-Africa cooperation on irregular migration“ auf fünf Kernbereiche der angestrebten Zusammenarbeit der EU mit Afrika. Diese umfassen unter anderem finanzielle Unterstützung, um die Migration nach Europa zu reduzieren, Grenzkontrollen, legale bürokratische Wege, um nach Europa zu migrieren und Schutz der Rechte von Migranten entlang der Fluchtrouten. In seiner Kernforschung fokussiert er sich auf die Fragen, inwieweit Staatsangehörige eine Einstellung zu internationaler Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Migration haben, was ihre Beweggründe sind und welche politischen Dimensionen die öffentliche Unterstützung für Migrationszusammenarbeit am stärksten prägen. Mariana S. Mendes (MIDEM) gab einen Einblick in die Entwicklung der Migrationspolitik in Europa seit 2015 und untersuchte die Frage, ob sie sich in eine restriktivere Richtung entwickelt hätten. Dazu verglich sie aus mehreren Datensätzen die Beschränkungen der Migrationspolitiken in Ländern zwischen den Jahren 1945 und 2019. Sie folgerte, dass die Kluft zwischen Diskurs und Politik zwar größer geworden zu sein scheint, aber trotz zunehmender Politisierung keine offensichtlich restriktive Wende in der Migrationspolitik stattgefunden habe. Im Anschluss präsentierte Giovanni de Ghantuz Cubbe (MIDEM) die Ergebnisse seines Projektes „Migration and the Italian radical right“ über die Kommunikationsstrategien der italienischen radikalen Rechten zum Thema Migration. Dazu verglich er in der quantitativen Analyse die Facebook-Posts der rechtsradikalen Parteien Fratelli d’Italia und Lega. In der qualitativen Analyse konzentrierte er sich auf die Inhalte der Wahlkampagnen und untersuchte, inwiefern sich die radikalen Inhalte seit dem Amtsantritt Melonis im September 2022 verändert haben. Im zweiten Panel „Irregular migration and health care“ präsentierte Lorenzo Piccoli (Migration Policy Centre, EUI) sein Paper. Dabei untersuchte er die gesundheitliche Unterstützung von irregulären Migranten durch Menschenrechtsorganisationen und die Konflikte, mit denen sie konfrontiert sind. Die Untersuchung konzentrierte sich speziell auf die Länder Italien und Spanien, wo ein großer Anteil der Migranten illegal Zugewanderte sind und das Gesundheitswesen als offizielles Menschenrecht gilt. Schließlich gaben Felix Hormig (MIDEM), Steven Schäller (MIDEM) und Ender Yilmazel (MIDEM) den Teilnehmenden Einblicke in ihre jeweiligen Forschungsprojekte. Felix Hormig setzt sich mit der Frage auseinander, wie sich der politische Diskurs über Arbeitsmarktintegration und Fachkräfteeinwanderung im Laufe der letzten Jahre verändert hat. Ender Yilmazel analysiert, wie sich die Themen

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