Gluren bij den Buren: Die Niederlande als Vorreiter in der Integrationspolitik?
In der Vergangenheit schien der Multikulturalismus in den Niederlanden politisch, rechtlich und gesellschaftlich so fest wie in keinem anderen europäischen Land verankert zu sein. Der Partikularismus prägte das gesellschaftliche Zusammenleben verschiedener einheimischer Bevölkerungsgruppen und fungierte später auch als institutionelles Fundament für multikulturelle Politiken. Trotzdem änderte sich die gesellschaftliche und politische Stimmung seit Anfang der 2000er grundlegend. Das Resultat sind neue, auf Assimilation zielende Integrationspolitiken, die zu den restriktivsten in Europa zählen. Beispielsweise reduziert der Staat die Mittel für Integrationsmaßnahmen und nimmt Zuwanderer in die Verantwortung, die festgelegten Integrationsziele selbstständig zu erreichen. Wie kam es zu dieser Entwicklung und wie haben niederländische Regierungen die Verschärfungen auf institutioneller Ebene umgesetzt? Um diese Frage zu beantworten, untersucht das Forschungsprojekt, welche Steuerungsinstrumente z.B. zur gesetzlichen Regulierung des Verhaltens von Zuwanderern oder zur (Um-)verteilung von Ressourcen eingesetzt werden und wie diese sich im parlamentarischen Diskurs widerspiegeln. Auf Basis der Forschungsergebnisse soll ein Vergleich zwischen den Niederlanden und weiteren ausgewählten Ländern Westeuropas gezogen werden.
Ansprechpartnerin

Julia Rakers M.A.
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
Universität Duisburg-Essen
julia.rakers[at]uni-due.de
Tel: +49 203 379-1388