MIDEM

Die tschechische Bevölkerung zählt zu den migrationskritischsten in ganz Europa. Fast alle politischen Gruppierungen des Landes bemühen immer wieder migrationsskeptische, bisweilen auch migrationsfeindliche Argumente. Auf europäischer Ebene kooperiert Tschechien dabei im Rahmen der Visegrád-Gruppe eng mit Polen, Ungarn und der Slowakei. Von den kulturliberalen und eher migrationsfreundlichen Positionen der EU und Deutschlands grenzen sich die Ostmitteleuropäer vehement ab. Dem gegenüber steht nur ein kleiner Teil der Bevölkerung, der aufnahmebereit gegenüber Flüchtlingen ist und kulturelle Vielfalt wertschätzt. Konsequenzen hat diese Konstellation in innenpolitischer wie in außenpolitischer Hinsicht. Der Länderbericht Tschechien gibt einen Überblick über die unterschiedlichen Facetten des tschechischen Migrationsdiskurses und versucht so die Anti-Migrationshaltung zu erklären.