MIDEM

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Die Spaltung in vielen Gesellschaften nimmt zu. Immer mehr Menschen lehnen jene ab, die anders denken als sie selbst – ein Phänomen, das Daten belegen und das viele von uns mit großer Sorge betrachten. Doch was hilft dagegen? Wie lassen sich die wachsenden Gräben in demokratischen Gesellschaften überbrücken? Im vergangenen Semester hat MIDEM ergründet, warum es zu Spaltungstendenzen kommt und welche Auswirkungen diese auf Demokratien haben. Im Sommersemester richten wir den Blick nach vorne: Wie können gesellschaftliche Gräben überwunden werden? Dafür lädt MIDEM herzlich zur Lecture Series „Spaltung überwinden. (De-)Polarisierung im Fokus“ ein.
Die Vortragsreihe wird von renommierten Gastreferentinnen und -referenten bestritten, die aus psychologischer, politikwissenschaftlicher und soziologischer Perspektive Ideen und Lösungsansätze zur Überwindung von Polarisierung erkunden.

Rückblick

Vortrag Eckehard Olbrich, 16.04.2024

Nach welchen Mustern verlaufen Polarisierungsdynamiken auf Twitter? Am 16. April ist Eckehard Olbrich, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, zu Gast bei MIDEM. Er wird seine Forschungsergebnisse zur Polarisierung innerhalb der deutschen Twitter-Gemeinschaft vorstellen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben Olbrich et Al. die Strukturen und Inhalte von Trendthemen auf Twitter analysiert, um zu verstehen, wie und warum sich Nutzer in polarisierte Gruppen aufspalten.
Überraschenderweise offenbaren die Ergebnisse eine deutliche Teilung der Nutzerinnen und Nutzer in zwei ideologische Lager, eine Beobachtung, die von aktuellen sozialwissenschaftlichen Studien zur gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland abweicht. Wie sind diese Befunde zu bewerten?

Die Veranstaltung bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit dieser und ähnlichen Fragen auseinanderzusetzen und in einen anregenden Dialog mit Fachkollegen und Interessierten zu treten.

Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen inspirierenden Austausch.

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Lecture Series: Vortrag Christian Suter, 23.04.2024

Ausgehend von Durkheims Konzept der Gruppenzugehörigkeit befasst sich der Vortrag mit der Frage, wie sich die soziale Bindung von Individuen an Gruppen und an die Gesellschaft aus einer international vergleichenden Makro-Perspektive untersuchen lässt. Bezug nehmend auf Durkheims Hauptformen der Gruppenzugehörigkeit werden 4 soziale Bindungen unterschieden (Familienbeziehung, zivilgesellschaftliche Beziehungen, Arbeitsbeziehung, Staatsbürgerschaftsbindung), deren unterschiedlichen Kombinationen sich in 4 idealtypischen Regimen sozialer Bindungen kristallisieren (familialistisch, organizistisch, voluntaristisch, universalistisch). Anhand ausgewählter Indikatoren wird die Bedeutung der 4 Gruppenbindungen und Regime für 34 Länder empirisch geprüft. Eine Clusteranalyse ergibt 5 Ländergruppen, die sich den familialistischen, organizistischen, voluntaristischen und universalistischen Regimen zuordnen lassen.

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