05.12.-06.12.2022 MIDEM Jahrestagung Fluchtmigration aus der Ukraine
05.12.-06.12.2022 MIDEM Jahrestagung Fluchtmigration aus der Ukraine
05.12.-06.12.2022 MIDEM Jahrestagung Fluchtmigration aus der Ukraine
16.06.2021 Vorstellung der Covid-19-Studie
16.06.2021 Fachgespräch zur Covid-19-Studie
16.06.2021 Fachgespräch zur Covid-19-Studie
16.01.2018 Lecture MP Kretschmer
27.11.2019 Diskussion mit Krastev
21.04.2021: Fachgespräch zur Vielfalt in Lehrplänen
09.03.2021: DVPW-Tagung mit Dr. Thomas de Maizière
26.05.2020: MIDEM Lecture Series 2020 mit Petra Köpping
27.-28.11.2019: MIDEM Jahrestagung Migration und Europa
27.-28.11.2019: MIDEM Jahrestagung Migration und Europa
06.11.2018: Mit Bildung gegen Populismus?
06.11.2018: Mit Bildung gegen Populismus?
08.05.2018: Lecture Cornelia Koppetsch
07.11.2018: MIDEM Round Table
06.11.2018: Pressekonferenz "Migration und Populismus"
25.04.-20.06.: MIDEM-Lecture Series POPULISMUS
20.06.2018: Lecture Cas Mudde
20.06.2018: Lecture Cas Mudde
12.06.2018: Lecture Federico Finchelstein
12.06.2018: Lecture Federico Finchelstein
08.05.2018: Lecture Cornelia Koppetsch
25.04.2018: Lecture Pier Paolo Portinaro
16.01.2018 Lecture MP Kretschmer
25.04.2018: Lecture Pier Paolo Portinaro
15.03.2018: Hintergrundgespräch Wohnsitzauflage
15.03.2018: Hintergrundgespräch Wohnsitzauflage
15.03.2018: Hintergrundgespräch Wohnsitzauflage
15.03.2018: PK Wohnsitzauflage
15.03.2018: PK Wohnsitzauflage
21.02.2018 PK Gutachten Integrationsgesetz
21.02.2018 PK Gutachten Integrationsgesetz
21.02.2018 PK Gutachten Integrationsgesetz
16.01.2018 Lecture MP Kretschmer
16.01.2018 Lecture MP Kretschmer
16.01.2018 Lecture MP Kretschmer
16.01.2018 Lecture MP Kretschmer
16.01.2018 Lecture MP Kretschmer

Die 5. MIDEM-JahresTagung am 5. und 6. Dezember 2022 im ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator zur Veranstaltung und Diskussion der neuen Jahresstudie "Europa und die Fluchtmigration aus der Ukraine"

Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) zeigt in seiner Jahresstudie auf, wie europäische Gesellschaften mit der Aufnahme von Geflüchteten in Zeiten von Krieg und steigenden Energie- und Lebenshaltungskosten umgehen. Im Mittelpunkt steht dabei die ukrainische Fluchtmigration. Präsentiert werden auch Ergebnisse einer neuen repräsentativen MIDEM Befragung, die Einstellungen der Bevölkerung zum Krieg in der Ukraine und zur Aufnahme der Geflüchteten in 10 Europäischen Ländern erhoben hat und die in Zusammenarbeit mit dem Umfrageinstitut YouGov durchgeführt worden ist.  Die Ergebnisse der Studie wurden den Medien bei einer Pressekonferenz am 5. Dezember vorgestellt.

5. Dezember: Die ukrainische Fluchtmigration - Ein Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik?

An der Abendveranstaltung „Die ukrainische Fluchtmigration– Ein Paradigmenwechsel in der Flüchtlingspolitik?“ nahmen zahlreiche Gäste aus Politik, Gesellschaft und Wissenschaft teil. Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem Grußwort von Gregor Darmer, Leiter des ProjektZentrums Berlin der Stiftung Mercator und eine Grußbotschaft (per Video) der Staatsministerin und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Reem Alabali-Radovan. Anschließend wurden die zentralen Ergebnisse der Jahresstudie von MIDEM-Direktor Professor Hans Vorländer vorgestellt.

 

An der nachfolgenden Podiumsdiskussion nahmen neben Hans Vorländer auch Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Nataliya Pryhornytska, Politikwissenschaftlerin und Mitbegründerin Allianz Ukrainischer Organisationen sowie Ulrich Weinbrenner, Leiter der Abteilung Migration, Flüchtlinge, Rückkehrpolitik im Bundesministerium des Innern und für Heimat, teil. Moderiert wurde die Diskussion von Ferdos Forudastan, Journalistin und Geschäftsführerin der Civis Medienstiftung. Die Podiumsdiskussion fragte danach, ob die Aufnahme ukrainischer Geflüchteter einen Wendepunkt in der europäischen Flüchtlingspolitik darstellt. In der Diskussion ging es auch darum, wie Bund und Länder die Herausforderungen der Aufnahme von Geflüchteten bewältigen und wie sie mit dem Problem der Ungleichbehandlung unter Geflüchteten umgehen. Dabei wurde insbesondere das Engagement der Ehrenamtlichen hervorgehoben und mit praktischen Beispielen illustriert. Offen bleibt, ob die große Solidarität mit den Geflüchteten ungeachtet der steigenden Lebenshaltungskosten anhalten wird.

 

6. Dezember: Fachtagung - Europa und der Krieg in der Ukraine

Der Abendveranstaltung schloß sich am 6.Dezember eine wissenschaftliche Fachtagung unter der Überschrift „Europa und der Krieg in der Ukraine“ an. In zahlreichen Beiträgen diskutierten Expertinnen und Experten den Krieg in der öffentlichen Wahrnehmung und die ukrainische Fluchtmigration in Europa – mit Fokus auf die Visegrád-Länder und Deutschland.

Im ersten Panel präsentierten Maik Herold (MIDEM) und Lenka Dražanová (Europäisches Hochschulinstitut) die Ergebnisse von zwei Befragungen, die in mehreren europäischen Ländern durchgeführt wurden. Die Befragungen drehten sich hauptsächlich um die Einstellung der europäischen Bürger und Bürgerinnen gegenüber Geflüchteten aus der Ukraine einerseits und aus anderen Krisenregionen andererseits.  Anschließend präsentierte Gesine Höltmann (WZB) die Ergebnisse ihrer Forschung zu Ausmaß und Bedingungen solidarischen Verhaltens gegenüber Geflüchteten während der Corona-Pandemie.

Im zweiten Panel wurden der Umgang mit und die Probleme bei der Aufnahme von ukrainischen Geflüchteten näher beleuchtet. Hierbei stellte das MIDEM-Team die Ergebnisse der in Deutschland und den Visegrád-Ländern durchgeführten qualitativen Forschung vor. Schließlich stellte Tetyana Panchenko (ifo Institut) anhand von Daten aus einer qualitativ-quantitativen Befragung die Bedingungen der Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten aus der Ukraine in Deutschland vor.


Lange Nacht der Wissenschaften

08.07.2022

Anlässlich der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften gab MIDEM einen Einblick in ein aktuelles Forschungsprojekt:  

Was bedeutet die Flucht aus der Ukraine für die Aufnahmeländer und wie gehen sie mit den hohen Zahlen von Geflüchteten um?

Darüber sprachen Marta Kozłowska zu Polen und Dr. Kristina Chmelar zu Tschechien. Podiumsgast Prof. Dr. Ostap Okhrin, in der Ukraine geboren und seit 2015 in Dresden lebend, berichtete von den Erfahrungen der Geflüchteten in Sachsen.

Das Publikumsgespräch wurde von Dr. Oliviero Angeli moderiert.

Interessierte konnten ihre Meinung an diesen Abend gemeinsam mit den Expertinnen und Experten der einzelnen Forschungsgruppen diskutieren und sich über die aktuellen Projekte von MIDEM informieren.


Podiumsdiskussion zur Lehrplanstudie: Migration und Integration an deutschen Schulen

Aktuelle Herausforderungen als Chance sehen

28.06.2022

Wie steht es derzeit um die Themen Migration und Integration im deutschen Bildungssystem? Welche Herausforderungen birgt die Fluchtmigration aus der Ukraine? Werden Migrationsgeschichten in den Lehrplänen ausreichend berücksichtigt und im Schulalltag verankert? 

Diesen Fragen widmete sich das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) in einem Podiumsgespräch am 28. Juni 2022. Daran nahmen neben MIDEM-Direktor Prof. Hans Vorländer und Ender Yilmazel, wissenschaftlicher Mitarbeiter bei MIDEM und Co-Autor der von MIDEM veröffentlichten ‚Lehrplanstudie Integration und Migration‘, auch Experten und Expertinnen aus der Praxis teil: 

  • Tobias Jäger, Leiter der 116. Oberschule Dresden und seit April 2022 Koordinator der Interimsschule für ukrainische Kinder in Dresden
  • Sanem Kleff, Pädagogin und seit 2000 Direktorin des bundesweiten Netzwerks "Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage" und
  • Dr. Antje Thiersch, Referatsleiterin Politische Bildung, Migration, Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) im Sächsischen Staatsministerium für Kultus.

Die übereinstimmende Meinung des Podiums zeigt: Das Verständnis von Deutschland als Einwanderungsgesellschaft muss nicht nur in den Lehrplänen, sondern in der Gesellschaft verankert sein. Die Diskussionsrunde sprach sich dafür aus, Lehrkräfte stärker für die Themen Migration und Integration zu sensibilisieren. Beispielsweise sollten Lehramtstudierende lernen, wie man Kinder mit nicht-deutscher Muttersprache am besten fördert und in den Unterricht integriert. Die Bildungspolitik muss dafür die nötigen Strukturen und Rahmenbedingungen schaffen. Ein steter Erfahrungsaustausch zwischen den Bundesländern ist hierbei essentiell.

In Dresden dient die neu errichtete Interimsschule für ukrainische Schülerinnen und Schüler schon jetzt als wegweisendes Modell, um Kindern mit Flucht- oder Migrationsgeschichte den Einstieg ins Schulsystem zu erleichtern. Die gewonnen Erfahrungen zeigen: Damit Migration als Thema ernst genommen wird, muss an den Schulen Handlungsdruck (z. B. durch verpflichtende Maßnahmen) erzeugt werden.

Hierzu bedarf es jedweder Unterstützung und Gleichstellung der Geflüchteten von Seiten der Politik und Gesellschaft. Rund ein Drittel der Kinder und Jugendlichen in Deutschland haben eine Migrationsgeschichte. Sie haben ein Recht auf Chancengleichheit im Vergleich zu ihren Mitschülern ohne Migrationsbezug.

Eine Folgeveranstaltung ist voraussichtlich für das kommende Jahr geplant.


Digitales Fachgespräch: Segregation Islands – Together /Apart in New York`s Melting Pot

24. Mai 2022

Im Rahmen unseres Fellowship Programmes stellte Achilles Kallergis, Assistant Professor an der New School for Social Research in New York, seine neue Studie über Wohnsegregation in New York vor. New York hat einen der am stärksten gespaltenen Wohnungsmärkte der USA. Dies ist vor allem für People of Color sowie die ausländische Bevölkerung ein Problem. Dabei stehen folgende Fragen im Mittelpunkt: Wie hat sich im Kontext eines sich verändernden Arbeits- und Wohnungsmarktes die räumliche Trennung zwischen unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen verändert?  Wie kann die Absonderung von Bevölkerungsgruppen in Großstädten im Zusammenhang mit sozialer Ungleichheit bekämpft werden? Welche Verbesserungsmöglichkeiten können dabei für Zugewanderte geschaffen werden?

Diese und weitere Fragen wurden in der anschließenden offenen Diskussionsrunde erörtert, das Fachgespräch moderierte MIDEM-Koordinator Dr. Oliviero Angeli. 


Digitales Fachgespräch: Gesundheitsversorgung für Geflüchtete in Deutschland

12. April 2022

Vor dem Hintergrund der ukrainischen Fluchtmigration sprach Katja Lindner - wissenschaftliche Mitarbeiterin bei MIDEM - über politisch rechtliche Aspekte und Herausforderungen der gesundheitlichen Versorgung von Geflüchteten in Deutschland. Was hat sich seit der Flüchtlingskrise 2015 getan und was ist jetzt anders? Wie sehen die Rechtsgrundlagen für Geflüchtete aus und welche aktuellen Probleme und Handlungsbedarfe gibt es? Moderiert wurde das Fachgespräch von MIDEM-Direktor Hans Vorländer. Die anschließende Publikumsdiskussion wurde durch ein Statement von Gastredner Prof. Dr. Oliver Razum eingeleitet.


An der Grenze der Belastung – Flucht aus der Ukraine nach Polen, Ungarn und Tschechien

31. März 2022

Mehr als 2,5 Millionen Menschen sind vor dem Krieg aus der Ukraine geflohen – ein Großteil von ihnen in die Visegrád-Länder. Diese Länder leisten gerade Herausragendes bei der Erstaufnahme. Doch die größten Herausforderungen stehen noch bevor: Wann sind die Grenzen der Belastung erreicht? Wie ist die Versorgung organsiert? Gibt es Integrationsmöglichkeiten?  Wie ist die Situation vor Ort? Wie kann Europa helfen?

Diese und weitere Fragen diskutierten u.a. die MIDEM-Expertinnen Jenna Althoff, Kristina Chmelar und Marta Kozłowska am 31.03.22 um 12:30 im Zoom-Lunch-Talk, moderiert von Hans Vorländer. 


Digitales Fachgespräch zur MIDEM Jahresstudie 2021 Corona und Rechtspopulismus

1. Dezember 2021

Krisen sind Zeiten für Populisten. Doch gilt das auch für die Corona-Krise? Konnten die populistischen Parteien Europas von den durch die Pandemie verschärften sozialen Spaltungen profitieren? In der Jahresstudie 2021 geht Forum MIDEM diesen Fragen nach und untersucht dabei die sozialen Medien in zwölf europäischen Ländern. Die Studie stützt sich auch auf die Ergebnisse einer repräsentativen Befragung, die in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut dimap durchgeführt wurde.

Im Rahmen eines digitalen Fachgesprächs wurden die zentralen Ergebnisse der Studie vorgestellt und mit europäischen Experten/ -innen in einer Round-Table-Diskussion besprochen.

Als Experten/-innen nahmen  Prof. Dr. Sven Engesser (TU Dresden), Dr. Giorgia Bulli (Universität Florenz), Prof. Dr. Yves Sintomer (Universität Paris 8) und Prof. Dr. Krzystof Ruchniewicz (Willy Brandt Zentrum, Universität Breslau) an der Diskussionsrunde teil. 

Insgesamt besuchten 127 Zuschauer das Fachgespräch und beteiligten sich rege an der gemeinsamen Diskussion.

Eine Aufzeichnung des Fachgesprächs können Sie sich hier ansehen:

 


Ob Integration gelingt, entscheidet auch der Arbeitsmarkt

14. Oktober 2021

Zu diesem Ergebnis kam die Fachkonferenz „Zuwanderung und Arbeitsmarktintegration“ am 7. und 8. Oktober 2021, die MIDEM mit dem Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr, dem Sächsischen Flüchtlingsrat und dem Verein Arbeit und Leben Sachsen e. V veranstaltete. Über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft und Praxis diskutierten in elf Panels Chancen und Herausforderungen einer gelingenden Arbeitsmarktintegration. Damit begegnete die Konferenz einem geläufigen Problem: Dem fehlenden Austausch von Akteuren mit unterschiedlichen Erfahrungen und Expertisen. 

In der Arbeitsmarktmigration ist schon viel geschafft, aber noch mehr zu tun. Doch wie weit sind wir wirklich in der Arbeitsmarktintegration? Und welche Hindernisse stehen im Wege? Diese Frage und mögliche Lösungsansätze diskutierten renommierte Expertinnen und Experten. Mit dabei: Prof. Dr. Herbert Brücker, Prof. Dr. Hans Vorländer, Staatsminister Martin Dulig und Journalistin Ferda Ataman. 

Deutschland braucht qualifizierte Zuwanderung, das zeigt der demographische Wandel. Und Migrantinnen und Migranten suchen Arbeit, scheitern aber vielfach am unklaren Aufenthaltsstatus und an bürokratischen Hürden. „Zuwanderung ist zugleich eine Chance und eine Herausforderung für Deutschland. Um diese gesellschaftliche Aufgabe erfolgreich zu bewältigen, ist eine enge Zusammenarbeit und der Austausch zwischen den verschiedenen Akteuren unabdingbar“, sagte Hans Vorländer.  

Die Erkenntnis der Konferenz: Austausch und Vernetzung von Politik und Verwaltung, Wissenschaft und Praxis ist unabdingbar. Viele Initiativen arbeiten bereits sehr erfolgreich und leisten wertvolle Beiträge zur Arbeitsmarktintegration. Das Fazit von Forum-MIDEM Direktor Prof. Hans Vorländer: „Solche Dialogformen sind alternativlos. Sie helfen und ermöglichen Erfahrungsaustausch. Das ist das Beste, was passieren kann.Wenn dann die Politik die Anregungen noch aufnimmt und einen Fokus auf die Verstätigung des Austausches und der Unterstützungsangebote legt, dann sind wir ein großes Stück weitergekommen.“

Die Konferenz wurde aufgezeichnet. Die Videos sind hier abrufbar. 


Pressekonferenz und Fachgespräch zur Studie über die sozialräumlichen und politisch-kulturellen Rahmenbedingungen des Pandemiegeschehens in Sachsen

16.06.2021
MIDEM/ZVD stellte im Rahmen eines Fachgespräches mit der Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping und dem Infektiologen Prof. Dr. med. Christoph Lübbert (Uniklinik/ St. Georg Klinik, Leipzig) die erste repräsentative Studie zu den sozialräumlichen und politisch-kulturellen Rahmenbedingungen des Pandemiegeschehens in Sachsen vor.

Die Ergebnisse der von Maik Herold sowie Cyrill Otteni unter der Leitung von Forum MIDEM Direktor Prof. Dr. Hans Vorländer verfassten Studie über die sozialräumlichen und politisch-kulturellen Rahmenbedingungen des Pandemiegeschehens in Sachsen wurden am 16.06.2021 im Rahmen einer Pressekonferenz vorgestellt und anschließend in einem Fachgespräch diskutiert. Zu diesem lud MIDEM die Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt, Petra Köpping und den Infektiologen Prof. Dr. med. Christoph Lübbert (Uniklinik/ St. Georg Klinik, Leipzig) ein, welches als hybrides Veranstaltungsformat realisiert wurde. 

Die Studie verspricht erstmalig umfassende Einblicke, wie sich Einstellungen und Meinungen rund um das Pandemiegeschehen in der sächsischen Bevölkerung sowie in bestimmten soziodemographischen Gruppen und unterschiedlichen Regionen innerhalb Sachsens verteilen. Sie adressiert dabei folgende Fragen: Wie bewerten die Bürgerinnen und Bürger in Sachsen die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie und das Corona-Management der Landesregierung? In welchem Ausmaß sehen sich die Sächsinnen und Sachsen durch die Einschränkungen und deren Folgen belastet? Wie hoch sind Impfbereitschaft aber auch Impfskepsis in der sächsischen Bevölkerung? Wie verbreitet ist ein Corona-bezogenes Verschwörungsdenken? Wie werden die Corona-Proteste, welche oft von Gruppierungen wie den "Querdenkern" initiiert werden, in der sächsischen Bevölkerung bewertet?

Im Zuge eines regen Austausches über die Ergebnisse äußerte die Staatsministerin die Vermutung, dass die eigentliche gesellschaftliche Herausforderung noch kommt. "Nach Ende der Pandemie kommen weitere gesellschaftliche Aufgaben auf uns zu“. Prof. Dr. Hans Vorländer betonte diesbezüglich, dass wir die Pandemie gemeinsam bekämpfen müssen. „Wir gegen die Pandemie muss es heißen. Es ist eine gemeinschaftsstiftende Aufgabe der wir gegenüberstehen." 

Die Veröffentlichung der Studie stieß auf eine breite Medienresonanz. 


Digitaler Kongress „GETEILTE HEIMATEN Deutschland und Europa als interkulturelle Erfahrungsräume“ des Deutschen Hygiene-Museums Dresden

10. - 12.05.2021
In Kooperation mit dem Deutschen Hygiene-Museum Dresden führte MIDEM von 10. Mai 2021 - 12. Mai 2021 den digitalen Kongress „GETEILTE HEIMATEN Deutschland und Europa als interkulturelle Erfahrungsräume“ durch.

Der dreitägige Kongress widmete sich der Fragestellung, ob im Jahr 2021 eine deutsche und europäische „Einheit in Vielfalt“ existiert. Über 30 Jahre nach der Wiedervereinigung und dem Beginn der Transformationen im Osten des Kontinents, untersuchte der Kongress, welche Verwerfungen und Polarisierungsprozesse Deutschland und Europa gegenwärtig kennzeichnen.

Betrachtung fanden hierbei Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie deren Verarbeitung auf europäischer und deutscher Ebene. Besonderes Augenmerkt lag auf Konfliktlinien um die Themen Migration, Ost und West sowie Stadt und Land.

Der Kongress betrachtete dabei die deutschen Entwicklungen im größeren Kontext eines (wieder-)vereinten und zugleich gespaltenen Europas: Denn Fragen des Wieder- bzw. Neu-Zusammenkommens und des gesellschaftlichen Zusammenhalts über kulturelle und gesellschaftliche Differenz hinweg stellen sich auch auf europäischer Ebene.

Das Programm des digitalen Kongresses bestand aus Beiträgen aus den Bereichen Kultur, Kunst, Bildung, Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft zusammen. Neben interdisziplinären wissenschaftlichen Vorträgen und Podiumsgesprächen suchen auch künstlerische und kulturelle Beiträge sowie Workshops und partizipative Gesprächsformate Antworten nach den Möglichkeiten eines Zusammenlebens in Vielfalt im vereinten Deutschland und Europa.

MIDEM-Direktor Hans Vorländer war Teil des  Eröffnungspodiums „Was wir teilen, was uns teilt. Zusammenhalt und Verwerfungen in Ost und West 30 Jahre danach.“, welches eine Bestandsaufnahme der Situation in Deutschland 30 Jahre nach der Wiedervereinigung vornahm.

Der Politikwissenschaftler und wissenschaftliche Mitarbeiter von MIDEM, Maik, Herold, nahm als Referent am Wahlpanel „Diskursfeld Migration —Erfahrungen aus Dresden im Kontext“ teil und stelle Forschungsergebnisse zu den Schwerpunkten Migration, Rechtspopulismus sowie politische Kulturen in Ostdeutschland und Osteuropa vor.

Weitere Informationen zum digitalen Kongress finden Sie hier.


Fachgespräch mit Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz zur Lehrplanstudie Migration und Integration

21.04.2021
Auf Einladung von Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz kamen Vertreterinnen und Vertreter der Kultusministerkonferenz, der Wissenschaft und der Bildungspraxis zu einem Fachgespräch zum Thema Vielfalt in Lehrplänen und im Schulunterricht zusammen.

Basis des Zusammenkommens war die Vorstellung der neuen Lehrplanstudie zu Migration und Integration des Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) unter der Leitung von Prof. Dr. Hans Vorländer. Vorgestellt wurde die Lehrplanstudie vom Mitautor Ender Yimazel. Im Anschluss fand ein Podiumsgespräch mit Britta Ernst, Vorsitzende der KMK und Kultusministerin Brandenburgs, Prof. Dr. Viola B. Georgi, Professorin für Diversity Education und Direktorin des Zentrums für Bildungsintegration an der Stiftung Universität Hildesheim, Atika Müller-Erogul, Landeskoordination, Lehrkräfte mit Zuwanderungsgeschichte des Landes NRW und MIDEM-Direktor Prof. Dr. Hans Vorländer statt. Durchgeführt wurde das Fachgespräch in digitaler Form.

Die Lehrplanstudie untersucht wie die Themen Migration und Integration in Lehrplänen und im Schulunterricht zum Thema gemacht werden. Ebenso gibt sie Empfehlungen, wie Schulen und Lehrkräfte dabei unterstützt werden können, Vielfalt im Schulunterricht angemessen zu thematisieren. Dafür wurden beispielhaft die Lehrpläne in den Bundesländern Bayern, Berlin und Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Sachsen ausgewertet sowie Interviews mit Lehrkräften, Expertinnen und Experten geführt. Die Studie wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Annette Widmann-Mauz, in Auftrag gegeben.

Beim Fachgespräch tauschen sich Vertreterinnen und Vertreter von Bund und Ländern, Bildungsexpertinnen und -experten aus Wissenschaft und Praxis über gelungene Beispiele aus, wie Herausforderungen im Bildungsbereich konkret angegangen und Vielfalt in der Schule thematisiert werden können.

Integrationsstaatsministerin Annette Widmann-Mauz betonte: „Was vor 60 Jahren bei der Unterzeichnung der Anwerbeabkommen mit der Türkei, Griechenland, Italien und anderen Ländern galt, gilt noch heute: Einwanderung hat einen entscheidenden Anteil am wirtschaftlichen Erfolg unseres Landes. Einwanderung und Vielfalt prägen unsere Gesellschaft seit langem. Auch auf unseren Schulhöfen gehört Vielfalt längst zum selbstverständlichen Alltag. Wichtig ist, dass sich Deutschlands Selbstverständnis als vielfältige Gesellschaft im Schulunterricht und in den Lehrmaterialen stärker widerspiegelt und dabei auch Chancen und Herausforderungen thematisiert werden. Die neue Lehrplanstudie zeigt hier eine positive Entwicklung: In vielen Bundesländern haben die Themen Migration und Integration mittlerweile Eingang in die Lehrpläne gefunden. Diese guten Impulse sollten im wahrsten Sinne des Wortes „Schule machen“. Dazu gehört auch, unseren Lehrerinnen und Lehrern schon in der Aus- und Weiterbildung im Umgang mit Vielfalt und damit verbundenen Konflikten den Rücken zu stärken.“

Direktor des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden, Prof. Dr. Hans Vorländer, ergänzte: „Migration ist ein globales Phänomen - aber auch eines, dass viele Schülerinnen und Schüler in Deutschland als Teil ihrer familiären Geschichte betrifft. Die Bedeutung der Migration zu vermitteln, bedeutet auch, diese individuellen und kollektiven Migrationsgeschichten sichtbar werden zu lassen. Sie gehören zum Erfahrungsschatz einer vielfältigen Gesellschaft. Deshalb ist es wichtig, dass Lehrpläne auch die jüngere deutsche Migrationsgeschichte in den Fokus rücken - von der Gast- und Vertragsarbeiteranwerbung in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über die Zuwanderung von sogenannten Spätaussiedlern bis hin zur Fachkräftemigration.“

Sie können die Lehrplanstudie hier herunterladen: Lehrplanstudie Migration und Integration (Link: https://forum-midem.de/cms/data/fm/user_upload/Projekte/MIDEM_Lehrplanstudie_web.pdf)

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Hans Vorländer

Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen:

Ender Yilmazel, M.A.
Francesca Barp, M.A.


Frühjahrstagung der Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte"

10.03.2021
„Migration – Herausforderungen im Spannungsfeld von Theorie und Praxis“

Vom 09.-10. März 2021 fand die Frühjahrstagung der Sektion „Politische Theorie und Ideengeschichte“ zum Thema „Migration – Herausforderungen im Spannungsfeld von Theorie und Praxis“ statt. Die Tagung wurde pandemiebedingt digital als Zoom Webinar durchgeführt und stand dadurch allen Interessierten Thematisch richtete sich die Tagung jedoch an Politikwissenschaftlerinnen bzw. Politikwissenschaftler und dabei insbesondere an Politiktheoretikerinnen und Politiktheoretiker.

Ausgangspunkt der Tagung war die Erkenntnis, dass sich jene Politiktheoretikerinnen und Politiktheoretiker im Zuge der ‚Flüchtlingskrise‘ vermehrt Fragen der Migrationspolitik zugewandt und dabei sowohl Ursachen als auch Auswirkungen der Migration kritisch beleuchtet haben. Dementsprechend bestand das Ziel der Tagung sowohl darin, eine Zwischenbilanz der politiktheoretischen Debatten zu ziehen als auch Perspektiven künftiger Migrationsforschung aufzeigen. Diese Zwischenbilanz wurde insbesondere im einleitenden Vortrag gezogen, der von den Mitorganisatoren Oliviero Angeli (MIDEM – TU Dresden) und Andreas Niederberger (UDE) gehalten wurde.

Im Rahmen der Tagung fanden darüber hinaus zwei Keynotes statt: Lea Ypis (LSE) trug zum Thema „Immigration, Solidarity and Social Class“ vor. Anna Lübbe (Hochschule Fulda) ergänzte die Tagung um eine rechtliche Perspektive. Ihr Vortrag „Das EU-Asylsystem nach der Krise: Zur Rolle des Rechts“ knüpfte an die gegenwärtige Debatte über die Entwicklung des EU-Flüchtlingssystems an. Einer der Höhepunkte der Tagung war das Gespräch zwischen Hans Vorländer (MIDEM – TU Dresden) und Bundesminister a.D. Dr. Thomas de Maizière. Im Gespräch blickte de Maizière auf seine Erfahrungen als Innenminister während der ‚Flüchtlingskrise‘ zurück. Dabei ging es auch um die Frage nach dem Verhältnis von Pragmatismus und Idealismus in der Flüchtlingspolitik. Sowohl die Keynotes als auch das Gespräch mit Dr. Thomas de Maizière finden Sie hier in unserer Mediathek.

Im Rahmen der Tagung fanden zudem vier thematische Panels statt, die sich u.a. mit den Themen „Topoi des Migrationsdiskurses: Willkommenskultur und Ausnahmezustand“ und „Migration und Rechtspopulismus“ befassten. Zu den Vortragenden gehörten insbesondere deutsche Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler. Ziel der Panels war es, ein Forum für eine Diskussion von Fragen zu bieten, die an der Schnittstelle zwischen normativer Reflexion und empirischer Analyse liegen.

Das vollständige Programm zur Tagung finden Sie hier.

Einen Tagungsbericht finden Sie hier.


3. MIDEM Jahrestagung Emigration in Europa

08.12.2020
Online Pressekonferenz und Fachgespräch zu den Ergebnissen des MIDEM Jahresberichtes 2020

Migration zählte in den letzten Jahren zu den beherrschenden Themen der europäischen Politik und Öffentlichkeit. Dabei stand jedoch zumeist die Einwanderung im Fokus. Auswanderung fand bis heute deutlich weniger Beachtung. MIDEM stellte sich mit dem Jahresbericht 2020 diesem Perspektivenwechsel und untersuchte Ausmaß, Struktur sowie Entwicklung von Emigration im EU-Raum und betrat somit empirisches Neuland. Bislang sind die Emigrationsdynamiken und der politische Umgang mit ihnen nicht vergleichend untersucht worden. Der Jahresbericht 2020 hat deshalb einen explorativen Charakter, er will zu Diskussion und weiterer Forschung einladen. Auf jeden Fall hält die Studie überraschende Ergebnisse bereit.

Im Rahmen eines Online Fachgespräches legten die MIDEM Expertinnen und Experten Maik Herold, Kristina Chmelar und Mariana Mendes erste Ergebnisse ihrer Untersuchungen vor und stellten sich der Frage des politischen Umgangs im europäischen Vergleich. Anschließend wurden die Ergebnisse mit Prof. Dr. Rainer Bauböck (Europäisches Hochschulinstitut Florenz), Prof. Dr. Christian Joppke (Universität Bern) und Prof. Dr. Ursula Münch (Akademie für politische Bildung in Tutzing, Universität der Bundeswehr München) diskutiert.


„Populismus – Alles nur Parolen?“

12.11.2020
Vortragsreihe mit Prof. Dr. Hans Vorländer und den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern von MIDEM

Im Rahmen des Projekts „Kontrovers vor Ort“ realisierte die Sächsische Landeszentrale für politische Bildung in Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Volkshochschulverband die Veranstaltungsreihe „Populismus – Alles nur Parolen?“. In dieser beleuchteten sowohl Prof. Dr. Hans Vorländer als auch zahlreiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Mercator Forums für Migration und Demokratie an verschiedenen Veranstaltungstagen und -orten Fragestellungen im Hinblick auf die Gefahren des Populismus für die Demokratie, seine Abgrenzung zum Extremismus und die aktuellen Entwicklungen in Europa unter besonderer Berücksichtigung der West-Ost-Unterschiede. Exemplarisch wurde darüber hinaus auch der Aufstieg populistischer Parteien analysiert, um abschließend gemeinsam mit dem Publikum mögliche Gegenstrategien zu entwerfen. Weitere Informationen finden Sie hier.


MIDEM-Lecture Series 2020

KONFLIKTFELDER VON MIGRATION UND DEMOKRATIE

07.07.2020
Prof. Dr. Petra Bendel, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Vorsitzende des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration - "Zwei Welten? Integrationspolitik in Stadt und Land" 

Wie gehen die Akteure in Verwaltung und Zivilgesellschaft auf kommunaler Ebene mit der erhöhten Zuwanderung seit 2015/16 um? Gibt es Unterschiede im Umgang mit Migration zwischen Großstadt und ländlichem Raum? Antworten darauf gibt die jüngst veröffentlichte Studie der Robert-Bosch-Stiftung „Zwei Welten? Integrationspolitik in Stadt und Land“, die Petra Bendel, Mitautorin der Studie, in der MIDEM-Lecture Series „Konfliktfelder von Migration und Demokratie“ vorstellte. Für die Studie wurden Akteure von 92 Kommunen aus zwölf Bundesländern befragt, deren Auswahl ein möglichst breites Bild an kommunaler Realität widerspiegeln sollte. „Die Jahre 2015/16 haben in den Kommunen wie ein Katalysator gewirkt“, resümierte Petra Bendel. „Bis in kleinste Kommunen hinein wurden alte, ‚verkrustete‘ Strukturen aufgebrochen, die Zusammenarbeit beim Thema Integration zwischen einzelnen Ämtern verstärkt beziehungsweise erstmalig initiiert.“ Dieser „Innovationsschub“ wirke sich nun auch auf andere Themen der Verwaltungsarbeit aus. Insgesamt seien die Kommunen sehr pragmatisch mit dem Thema umgegangen. Viele kommunale Akteure wünschten sich, ihre Erfahrung an die Länder- und auch an die Bundesebene weiterzugeben und würden Migrationspolitik gern künftig mitgestalten.


MIDEM-Lecture Series 2020

KONFLIKTFELDER VON MIGRATION UND DEMOKRATIE

30.06.2020
Dr. Marta Lorimer, London School of Economics, University of Exeter - "Protecting the Nation from Migrants, Decline and Other Threats? Radical Right Emergency Politics and their Purposes"

Hört oder liest man die Äußerungen rechtspopulistischer und rechtsradikaler Parteien, dann wähnt man deren Heimatland von Feinden umgeben, gar schon übernommen, von düsteren Gefahren bedroht. Nur die dies behauptende Partei allein sei willens und in der Lage, die derart bedrohte Nation vor dem eindringlich beschriebenen Untergang zu retten. Warum diese Rhetorik zum Einsatz kommt und welche Mechanismen hinter Wortwahl, Bedrohungsszenarien und Auswahl der vermeintlichen Sündenböcke stehen, analysiert Marta Lorimer in ihrer Online-Lecture „Protecting the Nation from Migrants, Decline and Other Threats? Radical Right Emergency Politics and their Purposes.” Sie illustriert ihre Thesen an Reden des Front National-Gründers Jean-Marie Le Pen und der aktuellen Parteiführerin des Rassemblement National Marine Le Pen.


MIDEM-Lecture Series 2020

KONFLIKTFELDER VON MIGRATION UND DEMOKRATIE

23.06.2020
Prof. Dr. Michael Haller, Universität Leipzig, Hamburg Media School - "Migration – Hass und Diffamierung im Netz: Übergehen? Verbieten? Diskutieren?"

Die sprachliche Verrohung, Herabsetzung und Demütigung bestimmter Personen und Personengruppen hat in den vergangenen zehn Jahren im Internet stark zugenommen. In seiner Online-Lecture „Migration – Hass und Diffamierung im Netz“ erläuterte Michael Haller, wie sich das Phänomen Hate Speech entwickelt hat, wie es sich auf die gesamte öffentliche Kommunikation auswirkt und welche Strategien dagegen zur Anwendung kommen. Vor allem um letzteres dreht sich die anschließende Diskussion: Was könnte die beste Methode sein, um auf Hate Speech im Netz zu reagieren? Michael Haller plädiert, gestützt von zahlreichen Beispielen anderer Reaktionen, dafür, den Hass nicht unwidersprochen hinzunehmen, in Kommentaren aber sehr sachlich und ruhig zu argumentieren. Ziel der Argumente sei nicht der Absender des Hate Speeches, sondern die Mitlesenden auf den Kommunikationsplattformen, die man nur auf diesem Wege erreichen könne.


MIDEM-Lecture Series 2020

KONFLIKTFELDER VON MIGRATION UND DEMOKRATIE

26.05.2020
Petra Köpping, Sächsische Staatsministerin für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt -
"Migration und Integration in Sachsen" 

Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu ihrer Eindämmung haben bei vielen Menschen Zukunftsängste hervorgerufen und damit Ressentiments gegen Migranten wieder neu entfacht. Dass genau jetzt Themen wie Migration und Integration besondere Brisanz und Bedeutung haben, zeigt der Besuch von Staatsministerin Petra Köpping am 26.05.2020 bei Forum MIDEM. Zwischen Kabinettssitzung, Pressekonferenz und Krisenstab ließ es sich Petra Köpping nicht nehmen, mit Forum MIDEM-Direktor Prof. Dr. Hans Vorländer, dem MIDEM-Team und Studierenden der TU Dresden über das Thema Migration und Integration in Sachsen online zu diskutieren. Dabei ging es unter anderem um den Umgang mit Geflüchteten während der Corona-Pandemie, um Inhalte des sächsischen Integrationsgesetzes und die Stärkung der Zivilgesellschaft in Sachsen. Die anschließende Diskussion erweiterte den Blick auf die Gesetzeslage in anderen Bundesländern, thematisierte die Legitimation von Protesten Geflüchteter und die Gesundheitsvorsorge in den Sammelunterkünften.


MIDEM-Lecture Series 2020

KONFLIKTFELDER VON MIGRATION UND DEMOKRATIE

12.05.2020
Prof. Dr. Uwe Backes, Stellvertretender Direktor des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung an der TU Dresden -
"Migration und die Dynamik politischer Gewalt" 

Im Rahmen der MIDEM-Lecture Series referierte der Dresdner Politikwissenschaftler und Extremismusforscher Prof. Dr. Uwe Backes (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung, TU Dresden) am 12. Mai 2020 in einer Online-Lecture über das Thema „Migration und die Dynamik politischer Gewalt“. Er erläuterte, inwiefern die „Flüchtlingskrise“ zu einem Anstieg fremdenfeindlich motivierter Gewalt geführt hat und gegen welche Zielsubjekte sich diese Gewalt grundsätzlich richtet. Darüber hinaus stellte er verschiedene Radikalisierungsprozesse und -faktoren akteurszentriert dar, die insbesondere für die damit einhergehende Gewaltdynamik von Bedeutung sind. Prof. Backes verdeutlichte die Beweggründe politisch motivierter Konfrontationsgewalt und damit die Interaktionsdynamik zwischen linken und rechten Gewaltakteuren. Abschließend bot er durch die Veranschaulichung der „Ost-West-Kluft“ rechter Gewalttaten die Möglichkeit, die gesamtgesellschaftlichen Erklärungsfaktoren einer Dynamisierung von Gewalt zu ergründen.



2. MIDEM Jahrestagung Migration und Europa am 27./28.11.2019 im ProjektZentrum Berlin der Stiftung Mercator

Migration spaltet nicht nur Europa, sondern auch Deutschland – wenn auch anders als gemeinhin angenommen.  Zu diesem Ergebnis kommt die neue Studie des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM), die auf der MIDEM Jahrestagung am 27. und 28. November in Berlin vorgestellt wurde.

27. November: Keynote

Die Keynote mit dem Titel „Democracy, Demography and Migration in Europe“ hielt der bulgarische Politikwissenschaftler Ivan Krastev, Autor der Bücher „Europadämmerung“ und „Das Licht, das erlosch“. Krastev erklärte die Ablehnung von Migranten vor allem in Osteuropa unter anderem mit dem Trauma der Abwanderung der jungen Generation. Das Versprechen des Liberalismus tröste nicht über den Weggang der Kinder und Enkelkinder hinweg, die – teilweise in Scharen – die Heimat verließen. Die Arbeit vor Ort verrichteten nun Migranten – dass diese das Wahlrecht bekämen, sei weder im Interesse der jeweiligen Regierungen noch im Interesse der Regierten, die um ihre Werte fürchteten. Wenn die im Land Zurückbleibenden den Westen dämonisierten, sei das eigentlich eine Botschaft an ihre emigrationswilligen jüngeren Verwandten: „Bleibt!“

 

Im Anschluss diskutierten Lea Ypi (London School of Economics), Rainer Bauböck (European University Institute, Firenze) und das Publikum unter der Leitung von Hans Vorländer (MIDEM)  mit Ivan Krastev.

28. November: Round Table

Der Riss durch Europa zeigt sich deutlich bei den Einstellungen zu Migration. In den ehemals sozialistischen Staaten stoßen Zugewanderte und insbesondere Muslime auf mehr Ablehnung als im Westen.  Dies thematisierten die Autorinnen und Autoren des Jahresberichts MIGRATION UND EUROPA (English Excerpt) beim Round Table am 28. November. Für die Jahresstudie hatten sie u. a. die Wahlkämpfe zum Europäischen Parlament 2019 in verschiedenen europäischen Ländern analysiert. Migration zählt immer noch zu den wichtigsten politischen Themen in der EU und wird vor allem von rechtspopulistischen Parteien instrumentalisiert.

Migration spaltet auch Deutschland – allerdings sind die Einstellungen der Ostdeutschen gegenüber Zugewanderten deutlich positiver als in anderen mittel- und osteuropäischen Regionen und entsprechen eher dem Niveau Westeuropas. Bei Vorbehalten gegenüber Muslimen sind Ostdeutsche hingegen eher den Mittel- und Osteuropäern zuzurechnen. Eine Sonderrolle nehmen auch Westdeutsche ein: Ihre Einstellungen gegenüber Zugewanderten sind im Durchschnitt deutlich positiver als die anderer Westeuropäer. 

28. November: Abschlussvortrag und Diskussion

Bei seinem Abschlussvortrag „Drehen wir uns im Kreis? Experten und Migrationspolitik in Europa“ skizzierte Gerald Knaus, Vorsitzender der Europäischen Stabilitätsinitiative (ESI), ein Pilotprojekt, das er für Baden-Württemberg und Gambia entwickelt hat: Eine humanitären Ansprüchen genügende Reduzierung von Migration könne nur durch intensive bilaterale Zusammenarbeit zwischen Aufnahme- und Herkunftsland gelingen; dazu seien ein Abschiebemoratorium, Ausbildungsmöglichkeiten im Aufnahmeland und ein „Ausreisestopp“ im Herkunftsland nötig. Wenn ein solches Modell einen Erfolg zeige, könnten sich andere Länder in ähnlichen bilateralen Kooperationen zusammenfinden. Das sei eine Möglichkeit, realistisch aus dem Hamsterrad von misslungenen Migrationsstrategien auszubrechen.

 

Andreas Blätte (MIDEM), Christian Joppke (Universität Bern) und Ursula Münch (Akademie für Politische Bildung Tutzing) kommentierten und diskutierten anschließend die Thesen von Gerald Knaus.

An der internationalen zweitägigen Konferenz beteiligten sich 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Wissenschaft, Verwaltung und Medien. Die sich an Vorträge und Round Table anschließenden lebhaften Diskussionen gaben Anregungen für die weitere Forschung und Impulse für Politik und Medien.


Vortrag und Diskussion: "Demokratie in Gefahr? Der neue Rechtspopulismus und seine Ursachen"
Eine Gruppe des Kommandos Luftwaffe der Deutschen Bundeswehr besuchte Forum MIDEM. Maik Herold sprach mit den 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern über die Ursachen von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus. Dabei ging es unter anderem um die Vertrauenskrise zwischen Repräsentanten und Repräsentierten und die Rolle von Parteien und Journalismus sowie um den Einfluss von Wandlungsprozessen wie der Globalisierung, dem Strukturwandel der Öffentlichkeit und der Verschiebung der Aufmerksamkeit von Politikerinnen und Politikern in Richtung sozialer Medien. Anschließend diskutierten die Soldatinnen und Soldaten mit Maik Herold über die Auswirkungen dieser Thematik auf die freiheitlich demokratische Grundordnung und Fragen im Hinblick auf die Bundeswehr: Welche Position nimmt sie im institutionellen Gefüge ein? Wie sollte in der Zukunft über Auslandseinsätze entschieden werden? 



Vortrag und Diskussion mit dem Heinz-Kühn-Bildungswerk

Maik Herold und Steven Schäller referierten vor einer Gruppe von 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Heinz-Kühn-Bildungswerkes über die Veränderung der politischen Situation in Sachsen in den vergangenen fünf Jahren. Im Anschluss diskutierten sie mit den kommunalen SPD-Verantwortungsträgern aus NRW über Rechtsextremismus, Rechtspopulismus und aktuellen Herausforderungen der Demokratie. Dabei stand vor allem die Zukunft der Volksparteien, Mitgliederschwund, Bedeutungsverlust klassischer Partizipationsformen, der Strukturwandel der Öffentlichkeit, wie etwa Probleme mit Filterblasen in den sozialen Medien und deren Umgang mit der politischen Polarisierung der Gesellschaft, im Zentrum der Diskussion.


Sommerkurs Dubrovnik 2019

Der diesjährige Sommerkurs „Politische Theorie“ fand vom 9. bis zum 13. September 2019 in Dubrovnik statt. Das Seminar ging der Frage nach dem Verhältnis von „Zivilgesellschaft und Migration in Europa“ nach. Zentral war hierbei: Wie positionieren sich zivilgesellschaftlichen Akteure in Europa zum Thema Migration? Was sind ihre Aktionsformen und was sind ihre Auswirkungen? Welche länderbezogenen Unterschiede sind dabei festzustellen? In der Beantwortung der Fragen lag der Fokus auf aktuellen politischen Debatten.

Eine Einführung in die Thematik bot der Vortrag des Kursleiters Prof. Dr. Hans Vorländer (TU Dresden), der die komplexe Geschichte des Begriffs Zivilgesellschaft rekonstruierte und seine Relevanz für die aktuelle europäische Migrationsdebatte betonte. Danach fragte Prof. Dr. Edgar Grande (Berlin) nach den Herausforderungen der Zivilgesellschaft in Deutschland: Dabei präsentierte er eine Vielzahl empirischer Daten zur Entwicklung des zivilgesellschaftlichen Engagements.

Der Frankfurter Rechtswissenschaftler Prof. Dr. Günter Frankenberg analysierte den Begriff Heimat, dessen Zweckmäßigkeit er aus normativer Perspektive verneinte. Der daran anschließende Vortrag vom kroatischen Kursleiter Prof. Dr. Nenad Zakošek (Zagreb) brachte den ersten Blick nach Osteuropa: In Anknüpfung an politische Kulturforschung behandelte er in seinem Vortrag den Themenkomplex Zivilgesellschaft und Migration in Kroatien.

Der Vortrag der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Karin Henke (Frankfurt) zeigte auf, welche sozial- und vor allem gesundheitspolitische Hürden für Migrantinnen und Migranten innerhalb der EU bestehen. Daraufhin diskutierte die wissenschaftliche Mitarbeiterin Kristina Chmelar (MIDEM, TU Dresden) die Zivilgesellschaft Tschechiens und die weite Verbreitung immigrationsablehnender Einstellungen in weiten Teilen des politischen Spektrums. Dr. Manès Weisskircher (MIDEM, TU Dresden) diskutierte danach die Rolle von migrationsfeindlichen zivilgesellschaftlichen Akteuren in Europa wie CasaPound oder die Identitäre Bewegung.

Die Studentin Josefine Went (TU Dresden) hielt einen Vortrag über die Veränderungen zivilgesellschaftlicher Strukturen nach PEGIDA in Deutschland. Die historische Perspektive des Dresdner Studenten Martin Goedecke (TU Dresden) erklärte uns die Geschichte der Republik Ragusa und ihr Umgang mit Fremden, während sein Kommilitone Jonas Glöckner (TU Dresden) in Anknüpfung an Prof. Dr. Nenad Zakošeks Vortrag die Zivilgesellschaft des heutigen Kroatiens besprach. Auch die weiteren Vorträge behandelten den Themenkomplex Migration im Kontext osteuropäischer Länder: Der Student Laurenz Leipner (TU Dresden) diskutierte die Rolle der Zivilgesellschaft in Polen. Die Studentin Mara Knauthe (TU Dresden) besprach die Faktoren, die in Ungarn zur Verabschiedung des „Stop-Soros“-Gesetzespaketes geführt haben.

Am letzten Tag schloss der Sommerkurs mit Vorträgen von vier Dresdner Studierenden. Jordan Franz Zaby und Laura Heimberg behandelten die Seenotrettung in Europa. Leonard Heimel (TU Dresden) ging der Geschichte des Begriffs der Leitkultur auf die Spur und argumentierte gegen die Verwendung des Begriffs in der politischen Debatte. Daraufhin besprach Henrik Schmidt, inwiefern Schuluniformen ein Beitrag zur gesellschaftlichen Integration – nicht nur, aber auch in Bezug auf Migrantinnen und Migranten – dienen können. In der nachfolgenden Abschlussdiskussion, geleitet von Caroline Konsek und Lina Schneider (TU Dresden), wurden die wesentlichen Erkenntnisse der vergangenen Woche gesammelt und offene Fragen diskutiert.

Der diesjährige Sommerkurs zeichnete sich durch gehaltvolle und aufeinander abgestimmte Vorträge aus. Hier gilt es den studentischen Vortragenden ein besonderes Lob auszusprechen. Viele Themen führten auch nach dem offiziellen Ende der gemeinsamen Zeit im Seminarraum zu Diskussionen. Der thematische Blick nach Osteuropa öffnete uns allen wichtige Perspektiven. Ein Höhepunkt jenseits des akademischen Programms war der gemeinsame Ausflug zur Insel Lopud. Ein besonderer Dank gilt der Philosophischen Fakultät sowie der Gesellschaft von Freunden und Förderern der TU Dresden für eine finanzielle Unterstützung der Studierenden. 


MIDEM bei Migration Matters e.V.

In Zusammenarbeit mit Migration Matters e.V. sprach Oliviero Angeli, wissenschaftlicher Koordinator von MIDEM, im Rahmen des Projekts Rethink Populism über europäischen Populismus und den Zusammenhang zwischen Rechtspopulismus und Migration.



MIDEM-Lecture Series

VARIETIES OF POPULISM

Populismus ist ein globales Phänomen – tritt aber in einzelnen Ländern auf verschiedene Art in Erscheinung. Wo liegen nationale Unterschiede und wo lassen sich Parallelen feststellen? Warum sind Populisten in Ländern wie Portugal bislang nicht erfolgreich? Und welche Rolle spielt dabei der jeweilige Umgang mit dem Thema Migration?

Mit diesen Fragen beschäftigten sich internationale Expertinnen und Experten des Netzwerkes von MIDEM im Rahmen der MIDEM-Lecture Series „Varieties of Populism“.

In der Auftaktveranstaltung am 21. Mai 2019 referierte
Prof. Dr. Federico Finchelstein (The New School for Social Research, New York) zum Thema
Populism without Borders

Am 28. Mai 2019 hielt
Mariana Mendes, MA (European University Institute, Florence) einen Vortrag zu
The Radical Right in Portugal and Spain:
Why has it been unsuccessful in Portugal and why is the Landscape changing in Spain?

Am 05. Juni 2019 sprach
Dr. Ann-Cathrine Jungar (Södertörn University Stockholm) zu
The Party that came in from the Cold:
The Parliamentary Breakthrough of the Sweden Democrats

Als Abschluss präsentierte am 18. Juni 2019
Prof. Dr. Emilia Palonen (University of Helsinki) ihre Forschung zu
Finnish Populism: From Anti-Soviet and Anti-Elitism to Anti-Immigration


Dresdner Lange Nacht der Wissenschaften

Am 14. Juni 2019 lud das Mercator Forum Migration und Demokratie im Rahmen der Dresdner Langen Nacht der Wissenschaften zum gemeinsamen Gespräch über Migration, Populismus und Integration. Interessierte konnten ihre Meinung an diesen Abend gemeinsam mit den ForscherInnen von MIDEM diskutieren und interaktiv artikulieren. Zudem war im "Populismus-Quiz" das `Know-how´ über aktuelle populistische Tagespolitik gefragt.


Ausstellung "Die Erfindung der Zukunft"

In Zusammenarbeit mit dem Mercator Forum Migration und Demokratie führten die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden im vergangenen Herbst eine Befragung von 15- bis 35-jährigen Sachsen durch. Im Mittelpunkt der nicht repräsentativen Erhebung stand die Frage: Wie wollen wir leben und was macht ein gutes Leben aus? Die Ergebnisse sind der Ausgangspunkt einer Ausstellung im Japanischen Palais Dresden, die bis zum 03. November 2019 läuft.



Round-Table Wrocław
 

Am 10. Mai 2019 lud das Willy-Brandt-Zentrum für Deutschland- und Europastudien der Universität Wrocław gemeinsam mit dem Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) zum öffentlichen Round-Table „Migration und Populismus in Europa“ ein. Am runden Tisch nahmen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Polen und Deutschland Platz – darunter neben Hans Vorländer und Oliviero Angeli auch fünf weitere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von MIDEM. Eröffnet wurde der Round-Table mit einer kurzen Präsentation der Ergebnisse des MIDEM-Jahresberichts 2018. Im Anschluss fanden Vorträge und Diskussionsrunden zu weiterführenden Themen statt. So referierte Piotr Sula zu den Formen und Ursachen von Populismus in Mittel- und Osteuropa. Patrycja Matusz-Protasiewicz präsentierte die Ergebnissen ihrer Untersuchungen über kommunale Integrationspolitiken in Polen. Der Round-Table wurde von polnischer Seite von Ireneusz Paweł Karolewski organisiert.

Ort: Willy Brandt Zentrum für Deuschland- und Europastudien der Universität Wrocław
 


 

MIDEM stellt Ergebnisse in Brüssel vor

 

Wie hängen Migration und Populismus zusammen? Diese Frage beschäftigt nicht nur das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM), sondern auch viele Akteure in der Europäischen Union. Entsprechend groß war das Interesse der rund 100 Angehörigen von Kommission, Europaparlament und Rat der EU sowie der Zivilgesellschaft und internationaler diplomatischer Vertretungen, die am 06.02.2019 im European Policy Center in Brüssel zusammengekommen waren. Dort stellte Prof. Dr. Hans Vorländer (Direktor MIDEM) das zentrale Ergebnis des MIDEM-Jahresberichts vor: Migration ist nicht die Ursache für die Zunahme von Rechtspopulismus, sie wirkt indes als Auslöser und Verstärker.

Diskutiert wurde diese These auf dem Podium mit Jean Lambert, EU-Abgeordnete der Grünen aus Großbritannien, Milica Petrovic, Mitglied im Kabinett des EU-Kommissars für Migration, und Aidan White, Gründer des Netzwerkes Ethical Journalism. Dabei ging es vor allem um die Frage, wie das Thema Migration behandelt und in wirkungsvolle politische Maßnahmen übersetzt werden kann, ohne dabei dem Alarmismus der Populisten in die Hände zu spielen. Gerade im Vorfeld der Europawahlen ist dieses Thema besonders brisant. Petrovic und White machten sich für eine faktenbezogene, sachliche Kommunikation stark. Auf diese Weise ließe sich das Vertrauen der Bürger in die demokratischen Institutionen Europas zurückgewinnen. Lambert sprach sich für politische Maßnahmen auf kommunaler Ebene aus, die die eigentlichen Ursachen des Populismus bekämpfen.

Den MIDEM-Forschungsergebnissen folgend plädierte auch Vorländer dafür, in erster Linie tiefer liegenden Probleme in Bereichen der Sozial-, Bildungs- und Wirtschaftspolitik in den Blick zu nehmen. So könne das Thema Migration als „gesellschaftlicher Sprengstoff“ entschärft und auf sachliche Weise verhandelt werden.

 

Programm

09.15 Uhr      Anmeldung und Willkommenskaffee

10.00 Uhr      Begrüßung und Einführung

                        Marie De Somer, Leiterin Migration and Diversity Programme, European Policy Centre (Moderation)

10.05 Uhr      Vorstellung des MIDEM-Jahresberichts

                        Hans Vorländer, Direktor MIDEM, Zentrum für Verfassungs- und Demokratieforschung, TU Dresden

10.20 Uhr      Podiumsdiskussion

                        Jean Lambert, MEP, Die Grünen/EFA, Europäisches Parlament
                        Aidan White, Gründer und Präsident, Ethical Journalism Network
                        Milica Petrovic, Mitglied im Kabinett des Europäischen Kommissars für Migration, Inneres und Bürgerschaft,
                        Europäische Kommission

12.00 Uhr      Gelegenheit zu Netzwerkgesprächen



Thementage MIGRATION UND POPULISMUS
Berlin, 06./07.11.2018


07.11.2018: MIDEM Round Table

Am 07.11.2018 fand im Rahmen des MIDEM Round Table ein Fachaustausch mit internationalen Expertinnen und Experten statt.

Auftakt:
DEMOCRACY UNDER PRESSURE: MIGRATION AS CAUSE OR SYMPTOM?

Impulse:
Prof. Dr. Alexander Aleinikoff, Zolberg Institute on Migration and Mobility, The New School, New York
Prof. Dr. Lea Ypi, London School of Economics and Political Science
Prof. Dr. Rainer Bauböck, Lichtenberg-Kolleg der Georg-August-Universität Göttingen

Kommentar:
Prof. Dr. Andreas Niederberger, MIDEM / Universität Duisburg-Essen

Diskussion:
MIGRATION AND POPULISM IN EUROPE:  AN EAST-WEST DIVIDE?

Impuls:
Dr. James Dennison, European University Institute, Florenz

Gäste:
Prof. Dr. Gianni D'Amato, Université de Neuchâtel
Prof. Dr. Christian Joppke, Universität Bern
Prof. Dr. Ireneusz Paweł Karolewski, Uniwersytet Wrocławski
Dr. Wolfgang Rohe, Stiftung Mercator
Prof. Dr. Sieglinde Rosenberger, Universität Wien
Prof. Dr. Jonathan White, London School of Economics and Political Science
Prof. Dr. Nenad Zakošek, Sveučilište u Zagrebu


06.11.2018: Keynote & Diskussion

Anlässlich der Vorstellung des ersten MIDEM-Jahresberichts „Migration und Populismus“ lud MIDEM am 06. November 2018 zu einem Vortragsabend mit anschließender Podiumsduskussion ein:

MIT BILDUNG GEGEN POPULISMUS?
HERAUSFORDERUNGEN FÜR WISSENSCHAFT UND GESELLSCHAFT

 

Keynote:
Prof. Dr. Peter Strohschneider
Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft

Podiumsdiskussion:
Prof. Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung
Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing

Moderation: Prof. Dr. Hans Vorländer, Direktor MIDEM, TU Dresden

Im Zentrum der Diskussion stand die Frage, in welcher Form Institutionen der Kultur und Bildung  erstarkenden Populismen begegnen können. Versteht man Populismus als den Wunsch nach radikaler Vereinfachung, so stellt dies insbesondere jene Akteure vor große Herausforderungen, die sich grundsätzlich als Vertreter von Vielstimmigkeit und akademischer wie kultureller Ambivalenz betrachten. Die Diskutierenden stimmten darin überein, dass dem Schwarz-Weiß-Denken des Populismus vor allem durch das Schaffen von Diskussionsräumen begegnet werden sollte. Dort könnte das Aushandeln von Standpunkten und das Nebeneinander verschiedener Meinungen erlernt werden.

06.11.2018: Pressekonferenz MIGRATION UND POPULISMUS

In weiten Teilen Europas verzeichnen rechtspopulistische Bewegungen und Parteien seit einigen Jahren bemerkenswerte Wahlerfolge. Als Grund wird häufig die ‚Flüchtlingskrise‘ genannt. Der erste MIDEM-Jahresbericht kommt zu einem anderen Ergebnis. Das Team von 14 Forscherinnen und Forschern hat in einer breiten vergleichenden Studie das Verhältnis von Migration und Populismus in Europa ab 2015 untersucht. Die Studie bietet einen umfassenden Einblick in diese Zusammenhänge sowie Hintergrundanalysen zu den folgenden Ländern: Deutschland, Italien, Niederlande, Österreich, Polen, Schweden, Tschechien, Ungarn, Vereinigtes Königreich.

Die Studie steht hier zum Download bereit.

GesprächspartnerInnen:
Prof. Dr. Hans Vorländer, Direktor MIDEM, TU Dresden
Dr. Oliviero Angeli, Wissenschaftlicher Koordinator MIDEM, TU Dresden
Kristina Chmelar, MIDEM-Expertin Tschechien, TU Dresden
Dr. Christian Wöhst, MIDEM-Experte Großbritannien, TU Dresden

Die Veröffentlichung der Studie erzeugte ein umfangreiches Medienecho.


MIDEM-Lecture Series 2018

POPULISMUS

In den letzten Jahren haben rechtspopulistische Parteien in Europa erhebliche Terraingewinne erzielt. Die Folge sind Polarisierung in der Politik und Spaltung in der Gesellschaft. Was treibt rechtspopulistischen Parteien in Europa die Wähler zu? Sind es Verlustängste? Ist es ein Gefühl der Bedrohung durch Migration? Ist Rechtspopulismus Symptom einer Krise der Demokratie, ein Seismograph von sozialen und ökonomischen Verwerfungen, ein Indikator kultureller und globaler Umbrüche?

Mit diesen Fragen beschäftigen sich internationale Expertinnen und Experten im Rahmen der MIDEM-Lecture Series „Populismus“, zu der wir herzlich einladen.


25.04.2018, 17.30 Uhr
Prof. Dr. Pier Paolo Portinaro (Universität Turin)
Populismus von Rechts und Links: Der Fall Italien

08.05.2018, 17.30 Uhr
Prof. Dr. Cornelia Koppetsch (Universität Darmstadt)
Rechtspopulismus als politischer Klassenkampf?
Die sozialen Milieus der Wählerschaft

12.06.2018, 17.30 Uhr
Prof. Dr. Federico Finchelstein (The New School, USA)
Populism, Fascism and Technocracy

20.06.2018, 17.30 Uhr
Prof. Dr. Cas Mudde (University of Georgia, USA)
Did the “Refugee Crisis” cause the Rise of Populism?


Migration, Populismus, Integration – Lasst uns reden!

Ab wann ist man ein Populist? Ist Populismus schlimm? Wie und wo sollen Migranten wohnen? Was heißt eigentlich ‚integriert sein‘? Das sind Fragen, die das Mercator Forum für Migration und Demokratie (MIDEM) beschäftigen. Die MIDEM-Forscherinnen und -Forscher geben Ihnen vorläufige Antworten und freuen sich auf Ihre Ideen. Wir wollen dabei über den ‚deutschen Tellerrand‘ blicken.

Es diskutieren Prof. Dr. Hans Vorländer, Dr. Oliviero Angeli, Dr. Christian Wöhst, Ann-Christin Damm, Maik Herold und Giovanni de Ghantuz Cubbe

15. Juni 2018
Ab 18.00 Uhr im Von-Gerber-Bau, 2. OG, Raum 221


Pressekonferenz & Hintergrundgespräch

Präsentation MIDEM – Policy Paper

Die Wohnsitzauflage als Mittel deutscher Integrationspolitik?
Das Beispiel Sachsen


15.03.2018, TU Dresden

In Sachsen ist kürzlich eine Wohnsitzauflage für anerkannte Flüchtlinge eingeführt worden. Aber ist eine Wohnsitzauflage überhaupt sinnvoll? Und unter welchen Bedingungen ist sie zulässig? Wie muss sie umgesetzt werden, damit sie Integration befördert? Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Studie „Wohnsitzauflage als Mittel der Integrationspolitik“. Sie wurde vom Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) an der TU Dresden verfasst und am 15. März 2018 von Nona Renner und Prof. Dr. Hans Vorländer in einer Pressekonferenz vorgestellt. Untersucht werden in der Studie Notwendigkeit und Nutzen, die Anwendung von Verteilungsschlüsseln und Wege, die Bedarfe von Geflüchteten und die Potenziale von Kommunen bei der Integration in Einklang zu bringen. Beispiele aus anderen Bundesländern und dem europäischen Ausland ergänzen die Studie.

Die Studie steht hier zum Download bereit.

Eine Zusammenfassung finden Sie hier.

Im Anschluss lud MIDEM Expertinnen und Experten aus der Praxis zu einem Hintergrundgespräch ein. Rund 20 Vertreter von Wohlfahrtsverbänden, Kommunen, Landkreisen und Ministerien diskutierten die Konsequenzen der Wohnsitzauflage und tauschten sich über bisherige Erfahrungen sowie die spezifische Situation in Sachsen aus. MIDEM wird die Umsetzung der Wohnsitzauflage auch zukünftig wissenschaftlich begleiten und hat mit der Veranstaltung die Grundlage für ein Netzwerk geschaffen, in dem Forschung und Praxis Hand in Hand gehen.


Pressekonferenz & Diskussion

Vorstellung des Gutachtens zum Bedarf eines sächsischen Integrationsgesetzes

21. Februar 2018, 11:15 Uhr bis 12:45 Uhr

TU Dresden
Von-Gerber-Bau, Bergstr. 53, 01069 Dresden
EG, Raum 013

Das Gutachten wurde vom Zentrum für Integrationsstudien der TU Dresden im Auftrag des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Verbraucherschutz, Geschäftsbereich Gleichstellung und Integration, in Zusammenarbeit mit MIDEM sowie Wissenschaftlern der Universität Leipzig erstellt. Es hat zur Aufgabe, den Bedarf, die Voraussetzungen und die Umsetzungsmöglichkeiten für ein Integrationsgesetz im sächsischen Kontext zu prüfen. Einbezogen wurden juristische, politikwissenschaftliche und erziehungswissenschaftliche Perspektiven.

Das Gutachten steht hier zum Download bereit.

Eine Zusammenfassung finden Sie hier.

Begrüßung:
Prof. Dr. Heike Greschke (Vorstandsvorsitzende des Zentrums für Integrationsstudien, TU Dresden)
Prof. Dr. Hans Vorländer (Direktor MIDEM, TU Dresden)

Präsentation des Gutachtens:
Dr. Oliviero Angeli (Wissenschaftlicher Koordinator MIDEM, TU Dresden)
Dr. Carolin Eckardt (Wissenschaftliche Mitarbeiterin des Zentrums für Integrationsstudien, TU Dresden)
Dr. Anna Mrozek (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Staats- und Verfassungslehre, Universität Leipzig)


Vortrag & Diskussion

Ministerpräsident Michael Kretschmer:

Wie kann gesellschaftlicher Zusammenhalt gelingen?
Vom demokratischen Umgang mit Migration und Populismus

16.01.2018, 16.00-18.00 Uhr
Hörsaalzentrum der TU Dresden, Bergstr. 64
Hörsaal 4, Zugang über 3. und 4. OG (barrierefrei)

Audiomittschnitt:



Migration und Populismus sind Herausforderungen für die Demokratie und können den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährden. Ist aber Migration Auslöser gesellschaftlicher Konflikte oder befördert sie eher Probleme an die Oberfläche, die auch schon zuvor in der Gesellschaft vorhanden waren? Wie lässt sich Zuwanderung auf demokratische Weise, also unter Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger, gestalten? Was ist der richtige Umgang mit Populismus? Wie lassen sich Probleme vor Ort lösen, ohne dabei überregionale und globale Zusammenhänge aus den Augen zu verlieren? Wie kann gesellschaftlicher Zusammenhalt in Sachsen gelingen?

Zu Beginn seiner Amtszeit widmete sich Ministerpräsident Kretschmer in einem grundlegenden Vortrag drängenden Fragen im Spannungsfeld von Migration und Demokratie und stellte sich den Fragen des Publikums.


Vortrag

20. Dezember 2017

Dr. Holger Kolb
Sachverständigenrat deutscher Stiftungen für Integration und Migration
Multikulturalismus in Deutschland? Das Fallbeispiel deutsche Islampolitik
16.00 Uhr, von-Gerber-Bau, Bergstr. 53, 2. OG, Raum 221
Literatur

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