Sieger der Parlamentswahlen ist mit knapp 32 % die 5-Sterne-Bewegung (M5S). Mit einem Zuwachs von circa 1,5 Mio. Stimmen gegenüber 2013 (+7,1%) ist die M5S nunmehr die stärkste politische Kraft im italienischen Parlament. Das Mitte-Rechts Bündnis aus Forza Italia (FI), Lega Nord (LN), Fratelli d’Italia (FdI) und Noi con l´Italia-UdC erhält 37 % der Stimmen, wobei die rechtspopulistische LN vor Berlusconis Forza Italia liegt. Damit ist die LN nun die führende Kraft im Mitte-Rechts-Lager. Der sozialdemokratische Partito Democratico (PD) verliert die Mehrheit und sinkt unter 20 %. Damit erzielt die Partei das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Andere Parteien aus dem Mitte-Links-Bündnis spielten bei der Wahl nur eine Nebenrolle. Keine Partei und kein Bündnis erhielt ausreichend Stimmen für die absolute Mehrheit in beiden Kammern. Italien steht ein komplizierter Prozess der Regierungsbildung bevor.
Das Thema Migration spielte im Wahlkampf eine wichtige Rolle. Die kritische Haltung der Italiener in Fragen der Flüchtlings- und Integrationspolitik hat im Vergleich zu 2013 deutlich zugenommen. Insbesondere die LN profitierte
von der starken Politisierung des Themas. Das Thema Migration war nicht ausschlaggebend für den Erfolg der 5-Sterne-Bewegung. Sie profilierte sich vor allem durch soziale und wirtschaftliche Themen.