Die Europäische Union hat im letzten Jahr die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) beschlossen, die bis 2026 umgesetzt werden soll. Ziel ist eine gerechtere Verteilung und Aufnahme von Geflüchteten. Gleichzeitig sind aber Verschärfungen des Asylsystems zu beobachten, die einzelne Mitgliedstaaten eingeleitet haben. Dazu gehören die Schließung von Grenzen, die Zurückweisung von Geflüchteten und die Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten. Welchen Weg wird Europa nehmen? Und wie sind die Maßnahmen der GEAS-Reform zu beurteilen? Wie lassen sich Migrationssteuerung und die elementaren Prinzipien des Schutzes von Flüchtlingen und Menschenrechten vereinbaren? 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll die Veranstaltung Anlass geben, über historische Verantwortung und aktuelle Herausforderungen von Flucht und Flüchtlingsschutz nachzudenken.
Zusammen mit der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Refugee Law Clinic Dresden laden wir Sie herzlich ein, diese Fragen zu diskutieren.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Austausch.
Prof. Dr. Pauline Endres de Oliveira ist Professorin für Recht und Migration an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo sie den Forschungsbereich Recht und Migration leitet. Ihre interdisziplinäre Forschung fokussiert sich auf das Migrationsrecht und den internationalen Menschenrechtsschutz. Sie studierte Rechtswissenschaften in Berlin und Paris und sammelte Berufserfahrung bei UNHCR sowie der deutschen Ständigen Vertretung bei den Vereinten Nationen. Seit 2022 ist sie ständiges Mitglied im Beirat für Migration des Berliner Senats.
Saied Karabij ist Vorsitzender des Vereins „Zeugen der Flucht Dresden“. Der Verein wurde 2016 gegründet und setzt sich aus jungen Menschen mit und ohne Fluchterfahrungen zusammen. Ziel ist es, durch Begegnungen zwischen Geflüchteten und der Gesellschaft Vorurteile abzubauen und einen respektvollen Austausch auf Augenhöhe zu fördern. Der Verein engagiert sich für eine offene, demokratische und antirassistische Gesellschaft, indem er Bildungsarbeit leistet und persönliche Erfahrungen von Geflüchteten sichtbar macht.
Linda Teuteberg ist eine FDP-Politikerin und Rechtsanwältin. Seit 2017 ist sie Abgeordnete im Deutschen Bundestag und Mitglied des FDP-Bundesvorstandes. Zuvor war sie von 2009 bis 2014 Abgeordnete im Landtag von Brandenburg. Von 2019 bis 2021 führte sie den FDP-Landesverband Brandenburg, und von April 2019 bis September 2020 war sie Generalsekretärin der FDP.
Prof. Dr. Hans Vorländer studierte Politische Wissenschaft und Rechtswissenschaften in Bonn und Genf. Seit 2005 ist er Direktor des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung an der TU Dresden, seit 2017 ebendort Direktor des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM). Er ist Mitglied des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration und wurde zuletzt von der Bundesregierung in die Fachkommission zu den Rahmenbedingungen von Integrationsfähigkeit berufen.
Moderation:
Alexandra Gerlach ist eine Journalistin und Moderatorin, deren Schwerpunkt in den elektronischen Medien und der Publizistik liegt. Nach einem Studium der Politikwissenschaften, des Öffentlichen Rechts und der Amerikanistik arbeitete sie über 25 Jahre für öffentlich-rechtliche Sender. Von 2002 bis 2011 leitete sie das Landesstudio Sachsen des Deutschlandradios. Heute ist sie als freie Journalistin, Autorin und Beraterin für Medienstrategie tätig.