Migration bzw. die Präsenz von Zugewanderten wird oft als Treiber der Polarisierung in westlichen Gesellschaften bezeichnet. In seinem Forschungsprojekt beschäftigt sich Michael Neureiter mit der Kehrseite dieser Beziehung, also mit der Frage wie Zugewanderte affektive Polarisierung wahrnehmen und von dieser beeinflusst werden: Wie wirkt sich affektive Polarisierung auf die Integration von Zugewanderten aus, speziell auf deren politische und soziale Einstellungen und Verhaltensweisen? Um diese Frage zu beantworten wurden verschiedene empirische Analysen durchgeführt, darunter ein Umfrageexperiment mit rund 700 Teilnehmern in vier europäischen Ländern. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen, dass sich affektive Polarisierung negativ auf die kognitiven Prozesse von Zugewanderten auswirkt, was wiederum Konsequenzen für deren politische Teilhabe und Motivation zur weiteren Integration hat.