Lokale Governance von Migration

Integration geschieht vor Ort: in Schulen, am Arbeitsplatz, in der Nachbarschaft oder in Vereinen. Kommunale und regionale Akteure der Integration werden dabei vor große Herausforderungen gestellt. Ihre Erfahrungen und Wahrnehmungen von Migration in kleinräumigen bzw. regionalen Kontexten sind daher ein wichtiger Ausgangspunkt, um die Herausforderungen der Integration wirksam anzugehen.

Deshalb untersucht der Schwerpunkt ‚Lokale Governance von Migration‘, wie Zugewanderte und Aufnahmegesellschaft im öffentlichen Raum interagieren. Wie gestalten sich diese Interaktionen und welche Konsequenzen ergeben sich daraus?

Ein besonderer Fokus liegt auf den Praxisbereichen der politischen und soziokulturellen Teilhabe, der Bildung sowie der Gesundheitsversorgung im Kontext von Integrationspolitiken in Deutschland und Europa.Dabei werden unterschiedliche Ansätze der Integrationspolitik und deren Auswirkungen auf die genannten Praxisbereiche betrachtet.

Insbesondere interessieren hier Lernprozesse, die sich im Rahmen administrativer, politischer und zivilgesellschaftlicher Interaktionen entwickelt haben. Auf dieser Basis werden Handlungsempfehlungen für politisch-administrative Entscheidungsträger und Entscheidungsträgerinnen sowie Akteure der Zivilgesellschaft erstellt.

Projekte

Schwerpunkte

Dr. Steven Schäller

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Dipl.-Soz. Katja Lindner

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Ender Yilmazel, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Gesundheitsversorgung für Asylsuchende und Zugewanderte

Körperliche und psychische Gesundheit ist ein wichtiger Baustein gelingender Integration und sozialer Teilhabe. Bislang wird die Gesundheitsvorsorge für Asylsuchende und Zugewanderte vorwiegend aus der versorgungs- und humanwissenschaftlichen sowie aus der psychologischen Perspektive untersucht.

Untersuchungen zur politischen und administrativen Gestaltung des Zugangs zur Gesundheitsversorgung liegen jedoch kaum vor. Die Thematik ist von besonderer Komplexität. Das geht zum einen auf den asylpolitischen Föderalismus der Bundesrepublik und zum anderen auf den Mehrebenencharakter des Themenfeldes Asyl & Gesundheit (vertikal variierende Kompetenzen: EU, Bund, Länder, Kommunen) zurück.

Das Projekt fokussiert vor diesem Hintergrund auf folgende Fragen: Welche Handlungsspielräume haben Kommunen in Deutschland bei der Governance des Zugangs zur Gesundheitsversorgung von Asylsuchenden? Welche Handlungsbedarfe bestehen im Hinblick auf den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Asylsuchende auf den unterschiedlichen politischen Ebenen? · Was lässt sich als „Best Practice“ identifizieren? Welche politischen Handlungsempfehlungen lassen sich ableiten? Mit diesen Fragestellungen nimmt das Projekt die rechtlichen, politischen und administrativen Rahmenbedingungen und darauf aufbauend konkrete Handlungsfelder in den Blick.

Ansprechpartnerin

Dipl.-Soz. Katja Lindner

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Integrationsgesetze

Integrationsgesetze sind ein wichtiges Instrument in den deutschen Bundesländern, um das Themenfeld der Integration umfassend zu regeln. Dabei bewegen sich die bisher vorliegenden Integrationsgesetze in einem mehrdimensionalen Spannungsfeld: Ist Integration ein Recht oder eine Pflicht?

Wer trägt die Verantwortung und die Lasten für die Integration, die Ankunftsgesellschaft oder Migrantinnen und Migranten? Sind erfolgreiche Maßnahmen zur Integration durch ermöglichende oder durch verpflichtende Ansätze geprägt? In das Feld der Integrationsgesetzgebung ist in jüngerer Zeit Dynamik gekommen.

So haben sich einige Bundesländer bereits vor Jahren Integrationsgesetze gegeben, andere zogen oder ziehen in jüngerer Zeit nach. Bislang fehlt jedoch eine aktualisierte Übersicht, ergänzt durch Wirkungsanalysen zu jenen Gesetzen, die bereits in Geltung sind. Fraglich bleibt etwa, welche praktischen Folgen sich aus den Landesintegrationsgesetzen für die Verwaltung, für Migrantinnen und Migranten oder das zivilgesellschaftliche Umfeld der Ankunftsgesellschaft ergeben.

Ansprechpartner

Dr. Steven Schäller

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Migration und Bildung

Migration wird in der Gesellschaft kontrovers und vielschichtig diskutiert. Bildungseinrichtungen stehen vor der Herausforderung, diese Komplexität und Kontroverse zu reflektieren. Doch unter welchen Bedingungen kann Bildung zur Demokratieerziehung und zur Teilhabe aller Mitglieder der Gesellschaft beitragen? Gerade der Schule als zentralem Regelsystem für Bildung und Sozialisation kommt im Bereich der Integration und Partizipation eine Schlüsselrolle zu (siehe die MIDEM-Lehrplanstudie). Ausgehend davon werden in diesem Projekt die folgenden Fragen behandelt:

Welchen handlungsleitenden Verständnissen und Sichtweisen auf Migration und migrationsverwandte Themen folgen die verschiedenen Akteure der deutschen Bildungslandschaft? Wie wird Migration in den unterschiedlichen Beschulungsformen und Bildungskontexten thematisiert? Angesichts einer höheren migrationsbedingten Diversität an Hauptschulen gilt es etwa auch zu fragen, ob Migration und Integration durch Lehrpläne und Lehrkräfte an Haupt- und Mittelschulen anderweitig thematisiert werden als an Ober- und Realschulen oder Gymnasien?

Ansprechpartner

Ender Yilmazel, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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