Politiken

Migrations- und Integrationspolitik zählt zu den konfliktträchtigsten Feldern politischer Gestaltung in Europa. Entscheidungen darüber, wer kommen darf, wer bleiben kann – und unter welchen Bedingungen – stehen im Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzungen. Sie sind Ausdruck demokratischer Willensbildung, aber auch Zielscheibe populistischer Zuspitzung.

Dieses Forschungsfeld befasst sich mit der Entwicklung und Umsetzung migrations- und integrationspolitischer Maßnahmen im europäischen Vergleich. Untersucht wird, wie politische Systeme auf gesellschaftliche Spannungen und Polarisierung reagieren – insbesondere unter dem Einfluss rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien. Analysiert werden Parteiprogramme, Gesetzesinitiativen, institutionelle Reaktionen und politische Entscheidungsprozesse auf verschiedenen staatlichen Ebenen. Darüber hinaus entwickelt MIDEM vergleichende Ansätze, um migrationspolitische Trends und Veränderungen systematisch zu erfassen – ebenso wie die Kluft (‚gap‘) zwischen öffentlicher Rhetorik und tatsächlichem Regierungshandeln.

Projekte

Schwerpunkte

Dr. Mariana S. Mendes

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Dr. Steven Schäller

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Covid-19 in Sachsen

Seit mehr als einem Jahr bestimmt die Corona-Pandemie die politische Agenda. Im Laufe einer ‚zweiten Welle‘ im Winter 2020/21 war Deutschland deutlich stärker von Ansteckungen, Todesfällen und politischen Einschränkungen betroffen, als noch in der ‚ersten Welle‘.

Auch wenn in Umfragen immer wieder eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung die Proteste gegen die Corona-Politik von Initiativen wie ‚Querdenken‘ ablehnte, wird spekuliert, inwiefern gesellschaftliche und politisch-kulturelle Faktoren zur Verbreitung des Virus beigetragen haben.

Insbesondere in Sachsen wurden diese Zusammenhänge diskutiert, da dort sowohl die Infektionsraten deutlich erhöht waren, und besonders viele Menschen auf die Straße gingen um gegen die Maßnahmen zu protestieren. Sachsen eignet sich also in besonderer Weise um die gesellschaftlichen und politisch-kulturellen Rahmenbedingungen verschiedener Corona-Maßnahmen abzuschätzen.

Mittels einer quantitativen Datenerhebung werden daher die Einstellungen der sächsischen Bürgerinnen und Bürger zur Pandemie, zur bisherigen Corona-Politik sowie zu unterschiedlichen Maßnahmen repräsentativ erhoben und auf Individualebene mit bestimmten politischen Dispositionen abgeglichen.

Es wird außerdem auf einer verlässlichen Datenbasis ein möglicher Zusammenhang zwischen politischen Präferenzen und der Neigung zur Missachtung von Corona-Regeln geprüft sowie die subjektiven Eindrücke über die Wirkung der Pandemie auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt in Sachsen und darüber hinaus abgeschätzt.

Ansprechpartner

Dr. Maik Herold

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

Cyrill Otteni, M.A.

Wissenschaftlicher Mitarbeiter

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