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Affektive Polarisierung, Kognitive Prozesse und die Integration von Zugewanderten.

Affektive Polarisierung, Kognitive Prozesse und die Integration von Zugewanderten. Migration bzw. die Präsenz von Zugewanderten wird oft als Treiber der Polarisierung in westlichen Gesellschaften bezeichnet. In seinem Forschungsprojekt beschäftigt sich Michael Neureiter mit der Kehrseite dieser Beziehung, also mit der Frage wie Zugewanderte affektive Polarisierung wahrnehmen und von dieser beeinflusst werden: Wie wirkt sich affektive Polarisierung auf die Integration von Zugewanderten aus, speziell auf deren politische und soziale Einstellungen und Verhaltensweisen? Um diese Frage zu beantworten wurden verschiedene empirische Analysen durchgeführt, darunter ein Umfrageexperiment mit rund 700 Teilnehmern in vier europäischen Ländern. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen, dass sich affektive Polarisierung negativ auf die kognitiven Prozesse von Zugewanderten auswirkt, was wiederum Konsequenzen für deren politische Teilhabe und Motivation zur weiteren Integration hat. https://youtu.be/rN8oHROv0Zk Über Michael Neureiter Michael Neureiter ist Akademischer Rat am Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Seine Forschungsinteressen umfassen politsches Verhalten, Migration und Integration sowie öffentliche Meinung und Polarisierung. Er hat über ein Dutzend Artikel veröffentlicht in Zeitschriften wie Political Psychology, Democratization und West European Politics und arbeitet derzeit an seiner ersten Monographie welche Ende 2024 erscheinen soll. Zur Teilnahme: Dienstag, 13.02.202411:30 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53, 01069 Dresden Zur Anmeldung

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Ansätze gegen Polarisierung zwischen Forschung und Praxis: Die Arbeit von More in Common am gesellschaftlichen Zusammenhalt

Ansätze gegen Polarisierung zwischen Forschung und Praxis: Die Arbeit von More in Common am gesellschaftlichen Zusammenhalt Gesellschaftliche Spaltung und Gefahren für die Demokratie – Themen die aktuell in der öffentlichen Debatte, in den Sozialwissenschaften und in der politischen Auseinandersetzung auf der Tagesordnung stehen. Doch wie kann in der Praxis gesellschaftlicher Spaltung entgegengewirkt und der Zusammenhalt über gesellschaftliche Trennlinien hinweg gestärkt werden? Genau dieser Aufgabe hat sich More in Common seit seiner Gründung 2018 in Deutschland verschrieben. Die gemeinnützige Organisation arbeitet zwischen Forschung und Praxis und hat auf Basis eines sozialpsychologischen Ansatzes in der Studie „Die andere deutsche Teilung“ sechs Typen der deutschen Gesellschaft und das sogenannte „Unsichtbare Drittel“ identifiziert: Menschen, die gesellschaftlich unsichtbar bleiben, oft enttäuscht oder demokratiekritisch oder unpolitisch und institutionenfern sind. Warum sie so wichtig sind für das Ziel des gesellschaftlichen Zusammenhalts, wo gesellschaftliche Trennlinien in Deutschland tatsächlich verlaufen und wie More in Common mit mehr als 200 Partnern an diesen Herausforderungen arbeitet, darum wird in diesem Vortrag gehen. https://youtu.be/VRjO3dnMXP8 Über Laura-Kristine Krause Laura-Kristine Krause ist seit 2018 Gründungsgeschäftsführerin der gemeinnützigen Organisation More in Common Deutschland, die sich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt einsetzt. Zuvor baute sie den Programmbereich „Zukunft der Demokratie“ des Think Tanks Das Progressive Zentrum auf und arbeitete in der Politikberatung und in mehreren Wahlkämpfen in Deutschland und den USA. Laura Krause studierte Staats- und Politikwissenschaften in Passau und Berlin und war als Fulbright Fellow an der University of Washington in Seattle. 2017 und 2018 wurde sie vom Capital Magazin als eine der 40 unter 40 der deutschen Gesellschaft und Wissenschaft ausgezeichnet. Sie bringt sich als Kommentatorin und in verschiedenen Funktionen in die gesellschaftliche Debatte ein. Aktuell ist sie Mitglied des wissenschaftlichen Beirats für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung des Staatsministeriums Baden-Württemberg, des Beirats der Schöpflin Stiftung und des ZDF-Fernsehrats für den Bereich Internet. Zur Teilnahme: Dienstag, 30.01.202416:30 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53, 01069 Dresden Zur Anmeldung

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Fear and loathing across party lines in the (democratic) world: Affective polarization in comparative perspective.

Fear and loathing across party lines in the (democratic) world: Affective polarization in comparative perspective. In his presentation, Andres Reiljan will explore some of the key aspects of affective polarization, with a particular focus on its manifestations in multiparty contexts. He will first address the very basic question „What is (and what is not) affective polarization?“, arguing for a multidimensional definition of the concept. He will then discuss how we can measure affective polarization and explore which are the most/least polarized countries in the world. Moreover, Reiljan will show that partisan feelings are structured very differently across party systems, leading to different outcomes. Finally, using recently collected original survey data, he will examine some of the most problematic manifestations of affective polarization, such as discriminating against fellow citizens based on their party preference and engaging in partisan motivated reasoning. https://youtu.be/JS3vsrX0o-U Über Andres Reiljan Andres Reiljan ist ein Postdoktorand am Europäischen Hochschulinstitut (EUI) in Florenz. Er erwarb seinen Doktortitel in Politik- und Sozialwissenschaften am EUI im Jahr 2021 und hat einen Master- und einen Bachelor-Abschluss von der Universität Tartu. Andres‘ Forschung konzentriert sich hauptsächlich auf affektive Polarisierung in der zeitgenössischen Politik, aber er hat auch ausgiebig an Wahlberatungsanwendungen und Methoden der Parteipositionierung gearbeitet. Seine Artikel wurden in Zeitschriften wie dem American Political Science Review, Journal of European Public Policy, European Journal of Political Research und Party Politics veröffentlicht. Zur Teilnahme: Dienstag, 09.01.202416:30 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53, 01069 Dresden Zur Anmeldung

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Die Übergangenen – Strukturschwach & Erfahrungsstark. Eine Studie zur Bedeutung regionaler Perspektiven für die Große Transformation​

Die Übergangenen – Strukturschwach & Erfahrungsstark. Eine Studie zur Bedeutung regionaler Perspektiven für die Große Transformation Die Sorge um den Klimawandel beschäftigt auch Menschen in strukturschwachen Gebieten. Allerdings haben dort andere Themen eine höhere Priorität: Soziale Herausforderungen und die Angst vor ungerechten Folgen der Transformation und der Klimapolitik überwiegen. Dies ist das Ergebnis der qualitativen Studie „Die Übergangenen: Strukturschwach & erfahrungsstark“ des Progressiven Zentrums in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Stiftung. Die Studie zeigt, wie Menschen in strukturschwachen Gebieten Deutschlands ihre persönliche Zukunft, die Zukunft ihrer Region und die Zukunft des Landes insgesamt sehen. Dabei wird deutlich, welche Herausforderungen und Probleme die Menschen dort sehen. In über 200 Haustürgesprächen in vier strukturschwachen Gebieten (Duisburg, Regionalverband Saarbrücken, Bitterfeld-Wolfen und Vorpommern-Greifswald) wurde auch über die Rolle der Politik und das Vertrauen in gewählte Vertreterinnen und Vertreter gesprochen. Das Besondere an dieser Studie ist jedoch nicht nur, dass sie auf der qualitativen Auswertung dieser Interviews beruht. Sie zeigt auch, wie Betroffene der Großen Transformation zu Mitgestaltern der Zukunft werden können. Darüber hinaus gibt die Studie Antworten darauf, wie die politischen Akteure auf die Bedürfnisse, Erfahrungen und Interessen der Bürgerinnen und Bürger eingehen können. https://youtu.be/YRtUjeR5jVo Über Paulina Fröhlich Paulina Fröhlich ist stellvertretende Geschäftsführerin und verantwortet den Schwerpunkt „Resiliente Demokratie“ des Berliner Thinktanks Das Progressive Zentrum. Dort entwirft sie Dialog- und Diskursräume, leitet die europäische Demokratiekonferenz „Innocracy“ und ist Co-Autorin von zahlreichen Studien und Paper. Nach dem Studium der Geographie, Islamwissenschaft und des Wassermanagements, gründete Paulina Fröhlich die Initiative Kleiner Fünf, welche Menschen darin unterstützt, mithilfe “radikaler Höflichkeit” gegen Rechtspopulismus aktiv zu werden. Das Capital Magazin listete Paulina Fröhlich im Jahr 2020 als „TOP40unter40“ in der Kategorie „Gesellschaft und Wissenschaft“.  Als Kommentatorin des politischen Geschehens ist sie öfter bei Deutschlandfunk Kultur, sowie regelmäßig in „Die Frage des Tages“ von RBB Kultur zu hören. Im Wintersemester 22/23 unterrichtete Paulina Fröhlich als Gastdozentin an der Universität der Künste. 2023 wurde sie in das Forum #Zukunftsstrategie im Bundesministerium für Bildung und Forschung berufen. Zur Teilnahme: Dienstag, 12.12.202316:30 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53, 01069 Dresden Zur Anmeldung

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Plakat Bautzen Gemeinsam
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MIDEM-Direktor Hans Vorländer bei den Bautzener Reden: Die gespaltene Gesellschaft – Mythos oder Realität?

MIDEM-Direktor Hans Vorländer bei den Bautzener Reden: Die gespaltene Gesellschaft – Mythos oder Realität? Die Initiative „Bautzen gemeinsam“ lädt Sie zu den neuen „Bautzener Reden“ am Freitag, dem 1. Dezember 2023 um 19.00 Uhr in den Dom St. Petri in Bautzen ein. Zu Gast ist der Dresdener Politikwissenschaftler und MIDEM-Direktor Prof. Hans Vorländer. Er wird zum Thema „Gespaltene Gesellschaft – Mythos oder Realität“ sprechen. Russland-Krieg, Kohleausstieg, Gendern sind nur einige von vielen Themen, über die in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert wird. Eine der beliebtesten Diagnosen der Gegenwart lautet deshalb: Die Gesellschaft ist gespalten, die Demokratie gefährdet. Doch ist die ständig wiederholte These vom Verlust des gesellschaftlichen Zusammenhalts zutreffend? Geht tatsächlich ein Riss durch Deutschland und Europa? Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass seit Jahren in Deutschland und Europa bei vielen Themen sich die Gemüter schnell erhitzen und die politischen Lager in heftige Auseinandersetzungen geraten. Zugleich zeigt die jüngste Studie des Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM), dass in Deutschland der gesellschaftliche Konsens breiter ausfällt als gemeinhin erwartet. Bei der MIDEM-Studie wurden rund 20.000 Menschen in zehn Ländern Europas durch Wissenschaftler befragt. Über Prof. Dr. Hans Vorländer MIDEM-Direktor Hans Vorländer berichtet über jene Konfliktpotentiale, an denen sich Debatten entzünden können. Der gebürtige Wuppertaler (Jahrgang 1954) studierte Politische Wissenschaft und Rechtswissenschaft in Bonn und Genf. Heute gehört der Wahl-Dresdener zu den bekanntesten Politikwissenschaftlern in Deutschland. Er ist gefragter Experte bei Themen wie Demokratie, Migration, Liberalismus und Populismus. Seit Anfang 2023 ist Vorländer der neue Chef des Sachverständigenrats für Integration und Migration der Bundesregierung. Darüber hinaus ist der Parteien- und Migrationsforscher Seniorprofessor am Institut für Politikwissenschaften der TU Dresden. Seit der Gründung des Forschungszentrums Mercator Forum für Migration und Demokratie an der TU Dresden und des Zentrums für Verfassungs- und Demokratieforschung ist er dessen Direktor. Mehr Informationen: Website von Bautzen Gemeinsam Zur Website Zur Veranstaltungsseite Zur Website

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Von Politisierung zu affektiver Polarisierung?

Von Politisierung zu affektiver Polarisierung? Die deutsche Klimadebatte und die Letzte Generation Mit Protestformen des zivilen Ungehorsams versucht die Letzte Generation seit rund zwei Jahren, die deutsche Politik dazu zu bewegen, wirksamere Maßnahmen für den Klimaschutz zu ergreifen und trägt damit zu einer neuen Welle der Politisierung des Klimawandels bei. Für ihre Aktionen erntet die Gruppierung scharfe Kritik. Ihr wird vorgeworfen, das Thema nicht nur zu politisieren, sondern die Gesellschaft auch zu polarisieren und zu spalten. Tatsächlich ist der Klimawandel laut der aktuellen Studie von MIDEM eines der am stärksten affektiv polarisierten Themen in Deutschland. Doch was genau bedeutet das eigentlich? Wann schlägt Politisierung in affektive Polarisierung um? Und welche Rolle spielen Identitäten und Emotionen bei einer solchen themenbezogenen affektiven Polarisierung? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt des Vortrags und werden am Beispiel der Letzten Generation näher beleuchtet. https://www.youtube.com/watch?v=ODmVOPGsh4A Über Lena Röllicke Lena Röllicke ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB). Im Rahmen ihrer Doktorarbeit beschäftigt sie sich mit Dynamiken affektiver Polarisierung in liberalen Demokratien. Sie arbeitet dazu sowohl theoretisch-konzeptionell als auch mit verschiedenen qualitativen Methoden, insbesondere im Kontext der deutschen Klimadebatte. Sie absolvierte ihren Master in Politischer Philosophie an der Universitat Pompeu Fabra in Barcelona und ihren Bachelor in Liberal Arts and Sciences am University College Maastricht und dem University College London.  Zur Teilnahme: Dienstag, 05.12.202416:30 Uhr von-Gerber-Bau / 221 Bergstraße 53, 01069 Dresden Online Attendance

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Die gespaltene Gesellschaft: Realität oder Mythos?

Die gespaltene Gesellschaft: Realität oder Mythos? Am 16. November 2023 zog die von MIDEM und dem Europäischen Zentrum der Künste HELLERAU organisierte Diskussionsrunde „Die gespaltene Gesellschaft: Realität oder Mythos?“ ein breites Publikum aus den Bereichen Gesellschaft, Politik und Wissenschaft in den Konferenzraum des IHD. Die Eröffnung des Abends erfolgte durch die begrüßenden Worte von Hans Vorländer, dem Leiter von MIDEM, und Carena Schlewitt, der künstlerischen Leiterin des Europäischen Zentrums der Künste HELLERAU. Anschließend richtete Ursula M. Staudinger, Rektorin der Technischen Universität Dresden, ihre Worte an die Anwesenden. Im Mittelpunkt der Podiumsdiskussion stand die Erörterung, ob die derzeitigen Konflikte in Deutschland und Europa eine tiefe gesellschaftliche Spaltung bewirken oder ob diese Spaltung lediglich heraufbeschworen wird. Die Leitung der Diskussion übernahm Kathrin Müller-Lancé, eine Politikredakteurin der Süddeutschen Zeitung. Nach Ansicht von Hans Vorländer zeichnen die Resultate der Studie zur Polarisierung des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM) ein differenziertes Bild der politischen Auseinandersetzungen. Zwar sei Europa nicht durch einen klaren Bruch geteilt, jedoch bestehe auch kein Anlass zur völligen Beruhigung. Besonders brisante Themen wie der Klimawandel und die Migration führten zu intensiven Diskussionen, so Vorländer. Steffen Mau und Linus Westheuser, Soziologen der Humboldt-Universität, raten indessen zur Vorsicht bei der Überdramatisierung der gegenwärtigen Konflikte. Ihre kürzlich veröffentlichte Untersuchung „Triggerpunkte“ legt dar, dass sich in vielen politischen Fragen nicht zwangsläufig unversöhnliche Fronten gegenüberstehen. Die gesellschaftliche Spaltung sei nicht ausgeprägter als während der Studentenbewegung oder in den frühen 90er Jahren. Vielmehr existiere in zentralen Fragen wie der Gleichberechtigung oder dem Klimaschutz ein weitgehend breiter Grundkonsens. Kontroversen entzündeten sich hauptsächlich an „Triggerpunkten“ wie der Gendersprache oder dem Heizungsgesetz, welche stark emotional aufgeladen seien. Vorländer sieht ebenfalls eine politische Instrumentalisierung dieser Themen und hebt die Bedeutung von Empörungsunternehmern hervor. Doch bei Angelegenheiten wie dem Klimawandel oder der Migration seien die Gräben tiefer, was auch die politischen Debatten verdeutlichten. Diese Themen würden die politischen Lager links und rechts stark emotional spalten. Zum Abschluss der Diskussion wurde die Notwendigkeit betont, in der aktuellen Lage Kompromisse zu suchen. Dabei sei die Zukunftsfähigkeit politischer Beschlüsse und die adäquate Repräsentation der Bevölkerung im Entscheidungsprozess entscheidend. Die kritische Reflexion über die politischen Entwicklungen in Deutschland betonte die Wichtigkeit eines offenen und konstruktiven Dialogs für die nachhaltige und demokratische Bewältigung politischer Herausforderungen, ein zentraler Punkt, auf den sich die Diskussionsteilnehmenden einigten. Mitschnitt der Podiumsdiskussion Veranstaltungsbericht Workshop Die von MIDEM und dem Europäischen Zentrum der Künste HELLERAU veranstaltete Podiumsdiskussion „Die gespaltene Gesellschaft: Realität oder Mythos?“ lockte am 16.11.2023 zahlreiche Gäste aus Gesellschaft, Politik und Wissenschaft in den Konferenzsaal des IHD. Eröffnet wurde der Abend mit einführenden Worten von Hans Vorländer, Direktor von MIDEM und Carena Schlewitt, der Intendantin des Europäischen Zentrum der Künste HELLERAU. Im Anschluss sprach die Rektorin der Technischen Universität Dresden, Ursula M. Staudinger zu den zahlreichen Gästen. In der anschließenden Podiumsdiskussion ging es um die Frage, ob die Konflikte, die Deutschland und Europa derzeit prägen, die Gesellschaft tatsächlich so tief spalten oder ob diese Spaltung nur herbeigeredet wird.  Moderiert wurde die Diskussion von Kathrin Müller-Lancé, Redakteurin im Ressort Politik der Süddeutschen Zeitung. Die Ergebnisse der Polarisierungsstudie des Mercator Forums Migration und Demokratie (MIDEM) zeigen laut Hans Vorländer ein vielschichtiges Bild politischer Konflikte. Es gebe keinen eindeutigen Riss durch Europa, aber auch keinen Grund zur Entwarnung. Vor allem die Reizthemen Klimawandel und Migration sorgen für hitzige Debatten, so Vorländer. Die Soziologen Steffen Mau und Linus Westheuser von der Humboldt-Universität warnen jedoch davor, die aktuellen Konflikte zu dramatisieren. Ihre jüngst erschienene Studie Triggerpunkte“ zeigt, dass sich in vielen politischen Fragen keineswegs unversöhnliche Lager gegenüberstehen. Die Gesellschaft sei heute nicht stärker gespalten als zu Zeiten der Studentenbewegung oder Anfang der 90er Jahre. Vielmehr gebe es in vielen Grundsatzfragen wie Gleichberechtigung oder Klimaschutz einen relativ breiten Grundkonsens. Für hitzige Debatten sorgten eher „Triggerpunkte“ wie Gendersprache oder das Heizungsgesetz, die stark emotionalisiert würden. Eine politische Instrumentalisierung von politischen Reizthemen sieht auch Vorländer und betont in diesem Zusammenhang die Rolle von Empörungsunternehmern. Allerdings seien die Gräben bei Themen wie Klimawandel oder Migration tiefer, wie die politischen Debatten auch zeigen. Diese Themen würden linke bzw. rechte Wählerschichten stark affektiv polarisieren. Abschließend wurde die Frage aufgeworfen, wie in der gegenwärtigen Situation Kompromisse gefunden werden können. Entscheidend ist die Zukunftsfähigkeit politischer Entscheidungen und die angemessene Vertretung der Bevölkerung im politischen Prozess. Die kritische Auseinandersetzung mit den aktuellen politischen Entwicklungen in Deutschland unterstreicht die Notwendigkeit eines offenen und konstruktiven Dialogs, um eine nachhaltige und demokratische Gestaltung der politischen Herausforderungen zu gewährleisten – so der Tenor der Diskussionsrunde. Die gespaltene Gesellschaft? Mythos oder Realität. Die gespaltene Gesellschaft? Mythos oder Realität. Die gespaltene Gesellschaft? Mythos oder Realität. Die gespaltene Gesellschaft? Mythos oder Realität. Die gespaltene Gesellschaft? Mythos oder Realität. Die gespaltene Gesellschaft? Mythos oder Realität. Die gespaltene Gesellschaft? Mythos oder Realität. Der MIDEM-Workshop Am zweiten Tag stand ein Workshop mit mehreren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern auf dem Programm, der sich vertiefend mit dem Thema Polarisierung auseinandersetzte. Nach der Begrüßung aller Teilnehmer durch Hans Vorländer, Direktor des Mercator Forums MIDEM, ging Klaus Boehnke von der Universität Bremen in seinem Impulsvortrag der Frage nach, wie sich Polarisierung messen lässt. Dabei mahnte er zur Vorsicht im Umgang mit neueren Umfragemethoden, die nicht selten ein einseitiges Bild der Polarisierung zeichnen. Im Anschluss stellte Klaus Dörre von der Universität Jena die Forschungsergebnisse einer Studie vor, die sich mit Transformationskonflikten in der Arbeitswelt beschäftigt.  Anknüpfend an die Frage der Polarisierung beleuchtete er, inwieweit der persönliche Klimafußabdruck von der eigenen Klassenposition abhängt und welche Resonanz die deutsche Klimapolitik in der Arbeitnehmerschaft hervorruft. Sein Fazit: Weil die sozialen Konflikte vielschichtiger geworden sind als in der Vergangenheit, verläuft die Polarisierung quer zu den traditionellen Klassenlinien. Einen tieferen Einblick in die Ergebnisse und Methoden der Studie „Triggerpunkte “ gab einer der Mitautoren, Thomas Lux von der Humboldt-Universität zu Berlin. Er ging auf die Einteilung der Polarisierung in vier Ungleichheitsarenen und den Nutzen von Fokusgruppen ein, in denen Menschen unterschiedlich emotional auf sogenannte „Triggerthemen“ reagierten. Als Triggerpunkte wurden jene Reizthemen identifiziert, bei denen Einigkeit, Akzeptanz und Gleichgültigkeit schnell in gegensätzliche Positionen umschlagen können. Mit den Methoden der Polarisierungsforschung beschäftigten sich anschließend auch Janine Joachim und

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MIDEM HYBRID-TALK: Misconceptions about immigration in Switzerland: Well informed but uncertain?

MIDEM HYBRID-TALK: Misconceptions about immigration in Switzerland: Well informed but uncertain? Perceptions of immigration tend to be inaccurate and characterized by both a propensity to overestimate and a strong negativity bias. At the same time, the study of these misperceptions is often hampered by a lack of conceptual consistency and robust measures. This presentation reports preliminary results from a large-N survey in Switzerland, introduces a novel item battery to capture different elements of immigration-specific misperceptions, and applies a certainty measure to better distinguish between actual misperceptions (i.e., beliefs that contradict the best available evidence) and simple uninformedness (i.e., responses that contradict this evidence but are not based on beliefs). While most respondents do not estimate poorly, they express a fairly high degree of uncertainty—a fact that could have implications for research on misperceptions far beyond the Swiss case. About Marco Bitschnau Marco Bitschnau studied sociology, political science, and economics in Friedrichshafen (B.A.), Cambridge (MPhil), and Neuchâtel (PhD, summa cum laude), and was a visiting researcher at the University of California, Berkeley. Since May 2023, he has been working as a postdoctoral researcher at the University of Konstanz, where he is affiliated with both the Department of Sociology and the Cluster of Excellence The Politics of Inequality. The Event Attend Online Register here

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MIDEM LUNCHTALK: Will the Election Change Anything? Poland as a New Country of Immigration

MIDEM LUNCHTALK: Will the Election Change Anything? Poland as a New Country of Immigration Join us for a virtual MIDEM Lunch Talk with Marta Kozłowska, postdoctoral researcher at the Mercator Forum Migration and Democracy (MIDEM). Following the Polish parliamentary elections on 15 October, we would like to take a closer look at the central themes of the campaign, analyze the election results, and discuss the possible implications for Poland and Europe, focusing in particular on immigration. Immigration was one of the main issues of the election campaign. In recent years, Poland has experienced a dramatic increase in immigration, which has led to a rapid politicization of the issue and heated debates. The campaign was also influenced by the ongoing cash-for-visa scandal uncovered by investigative journalists in early September. The event will begin with a short introductory presentation, after which we invite all participants to an open Q&A session. You can register for the Lunch Talk using the link below. For further insights, you can also refer to Marta Kozłowska’s recently published analysis of the pre-election campaign, which offers insights into the political and social landscape leading up to the elections and discusses the new role of immigration as a political issue in Poland. About Marta Kozłowska Marta Kozłowska is a researcher at the Mercator Forum for Migration and Democracy (MIDEM) since 2018, specializing in political discourse on migration in Central Eastern Europe with a special focus on Poland. She holds a PhD in political science from TU Dresden with a dissertation on “The political meanings of solidarity: the use of the concept in the post-war manifestos of German political parties”. Previously, she worked as a research associate and lecturer at the Institute of Sociology at Freie Universität Berlin. She holds MAs in European Studies and Sociology from AMU Poznań and in Sociology – European Societies from FU Berlin. Her research interests include party politics, manifestos and party ideologies, political sociology, social integration, and political philosophy. Did you miss it? Watch it here!

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Fachgespräch: Immigration and Intergration Policy Trends in Western Democracies 1980-2019: Evolution or Transformation?

Hybrid talk: Immigration and Intergration Policy Trends in Western Democracies 1980-2019: Evolution or Transformation? Gastredner im Rahmen des hybriden Jour Fixe war Samuel D. Schmid von der Universität Luzern. Er stellte die Ergebnisse seiner Forschung zu Trends in der Einwanderungs- und Integrationspolitik in westlichen Demokratien über die letzten vier Jahrzehnte vor. Die zentrale Frage seiner Untersuchung war, ob diese Politiken im Laufe der Zeit liberaler geworden sind oder ob sie stattdessen einen grundlegenden restriktiven Wandel erfahren haben, insbesondere in den letzten zehn Jahren nach der sogenannten Flüchtlingskrise. Mit Hilfe eines neu entwickelten theoretischen Rahmens und unter Berücksichtigung bereits vorliegender Analysen hinterfragte Schmid kritisch die weit verbreitete „Transformationsthese“ und analysierte, ob sie speziell auf Europa zugeschnitten ist. Seine Ergebnisse zeigen, dass westliche Demokratien offener für legale Zuwanderung, aber auch restriktiver gegenüber irregulärer Migration und strenger bei der Durchsetzung von Grenzkontrollen geworden sind. Dies verdeutlicht, dass Einwanderungsregime sowohl expansive als auch restriktive Elemente aufweisen und die politischen Entwicklungen in Bezug auf Einwanderung in Europa komplexer sind, als es die Transformationsthese vermuten lässt. Im Anschluss an die Präsentation leitete Dr. Oliviero Angeli, wissenschaftlicher Koordinator von MIDEM, eine Diskussionsrunde, in der weitere Fragen erörtert und diskutiert wurden. About Samuel D. Schmid Samuel D. Schmid hat seinen Bachelor of Arts in Politikwissenschaft und seinen Master of Arts in Globaler Gesellschaft und Welt-Politik an der Universität Luzern abgeschlossen. Er erwarb im Jahr 2021 seinen Doktortitel in Politikwissenschaft vom Europäischen Hochschulinstitut in Florenz und verbrachte die letzten zwei Jahre seiner Doktorarbeit als Stipendiat am Max-Planck-Institut zur Erforschung multi-religiöser und multi-ethnischer Gesellschaften in Göttingen. Während seines Studiums arbeitete er auch als wissenschaftlicher Assistent an verschiedenen Projekten. Seit Oktober 2021 ist er Assistenzprofessor unter Professor Dr. Alexander Trechsel und wissenschaftlicher Mitarbeiter unter Professor Dr. Joachim Blatter.  https://www.youtube.com/watch?v=mwJjHL_wqA8

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