Soziale Normen als Antwort auf gesellschaftliche Polarisierung: Ergebnisse einer europaweiten Bevölkerungsumfrage.

Meinungen zu sozialen Fragen sind in Europa zunehmend polarisiert, was negative Folgen mit sich bringt und Gegenmaßnahmen erfordert. In ihrer Studie untersuchen Christ und Schäfer das Potenzial von Inklusivitätsnormen – soziale Normen, die Respekt, Dialog und Einigkeit fördern – als Ansatz um das negative Folgen von Polarisierung entgegenzuwirken.
MIDEM TALK Lange Nacht der Wissenschaften, 14.06.2024

Die Diskussion um die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wird häufig emotional statt faktenbasiert geführt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Informationen über Prozesse und Akteure selten umfassend, medial aufgearbeitet werden. Vor diesem Hintergrund lädt MIDEM und INTERACT4WORK des Vereins Willkommen in Löbtau im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften zu einem spannenden Austausch ein. Einleitend wird MIDEM-Mitarbeiter Felix Hormig allgemeine Mythen und Vorurteile zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wissenschaftlich auf den Prüfstand stellen. Betrachtet werden dabei sowohl Chancen als auch Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration in Deutschland. Und was sagt die Praxis? Wie werden Jobs an Geflüchtete vermittelt? In welchen Branchen werden Geflüchtete überwiegend beschäftigt? Und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit öffentlichen Behörden? Antje Odermann von INTERACT4WORK und Cindy Großmann (Agentur für Arbeit Dresden) geben einen Einblick in die Praxis der Arbeitsmarktintegration in Dresden und Umgebung. Moderiert wird das Podiumsgespräch von Janine Joachim (MIDEM).
Lecture Series Bernd Simon, 04.06.2024

Wir freuen uns, Professor Bernd Simon von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als Gastredner im Rahmen unserer MIDEM Lecture Series im Sommersemester 2024 begrüßen zu dürfen.
Vortrag Eckehard Olbrich, 16.04.2024

Nach welchen Mustern verlaufen Polarisierungsdynamiken auf Twitter? Am 16. April ist Eckehard Olbrich, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, zu Gast bei MIDEM. Er wird seine Forschungsergebnisse zur Polarisierung innerhalb der deutschen Twitter-Gemeinschaft vorstellen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben Olbrich et Al. die Strukturen und Inhalte von Trendthemen auf Twitter analysiert, um zu verstehen, wie und warum sich Nutzer in polarisierte Gruppen aufspalten.
Überraschenderweise offenbaren die Ergebnisse eine deutliche Teilung der Nutzerinnen und Nutzer in zwei ideologische Lager, eine Beobachtung, die von aktuellen sozialwissenschaftlichen Studien zur gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland abweicht. Wie sind diese Befunde zu bewerten?
Die Veranstaltung bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit dieser und ähnlichen Fragen auseinanderzusetzen und in einen anregenden Dialog mit Fachkollegen und Interessierten zu treten.
Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen inspirierenden Austausch.
Lecture Series: Vortrag Christian Suter, 23.04.2024

Ausgehend von Durkheims Konzept der Gruppenzugehörigkeit befasst sich der Vortrag mit der Frage, wie sich die soziale Bindung von Individuen an Gruppen und an die Gesellschaft aus einer international vergleichenden Makro-Perspektive untersuchen lässt. Bezug nehmend auf Durkheims Hauptformen der Gruppenzugehörigkeit werden 4 soziale Bindungen unterschieden (Familienbeziehung, zivilgesellschaftliche Beziehungen, Arbeitsbeziehung, Staatsbürgerschaftsbindung), deren unterschiedlichen Kombinationen sich in 4 idealtypischen Regimen sozialer Bindungen kristallisieren (familialistisch, organizistisch, voluntaristisch, universalistisch). Anhand ausgewählter Indikatoren wird die Bedeutung der 4 Gruppenbindungen und Regime für 34 Länder empirisch geprüft. Eine Clusteranalyse ergibt 5 Ländergruppen, die sich den familialistischen, organizistischen, voluntaristischen und universalistischen Regimen zuordnen lassen.
HATE – Interdisziplinärer Workshop zu Hassforschung

Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) veranstaltete in enger Zusammenarbeit mit der German Israeli Foundation for Scientific Research and Development (GIF) und der Technischen Universität Dresden (TUD) einen mehrtägigen Workshop zum Thema „Hass“.
2 Jahre ukrainische Fluchtmigration – Herausforderungen, Erfolge und Perspektiven

Im Mittelpunkt des Digitaltalks stehen Probleme und Erfolge bei der Aufnahme und Integration ukrainischer Geflüchteter, insbesondere in den Bereichen Arbeit und Bildung. Mit Dr. Tetyana Panchenko, Nataliya Pryhornytska, Dr. Antje Thiersch und Sebastian Vogel blicken wir aus der Perspektive von Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft auf zwei Jahre ukrainische Fluchtmigration in Deutschland zurück.
Polarisierung und demokratische Legitimität

Die öffentliche Debatte über Prozesse der politischen Polarisierung wird von der Wahrnehmung dominiert, dass die Diagnose einer gespaltenen Gesellschaft (a) zutrifft und (b) eine erhebliche Gefahr für die Demokratie darstellt, der es sich entgegenzustellen gilt. Während zum Ausmaß der Polarisierung mittlerweile differenzierte sozialwissenschaftliche Befunde vorliegen, hat die normative Dimension der Polarisierungsdiagnose bisher zu wenig Aufmerksamkeit erhalten. Der Vortrag nimmt dies zum Anlass, um aus einer politiktheoretischen Perspektive grundsätzlich nach dem Verhältnis von Polarisierung und demokratischer Legitimität zu fragen. Im Ergebnis wird ein ambivalenter Befund präsentiert: Während einige Formen der politischen Polarisierung die Legitimität der Demokratie sogar stärken können, geht von anderen eine erhebliche Gefahr für die Verbindlichkeit demokratischen Regierens aus.
Affektive Polarisierung, Kognitive Prozesse und die Integration von Zugewanderten.

Migration bzw. die Präsenz von Zugewanderten wird oft als Treiber der Polarisierung in westlichen Gesellschaften bezeichnet. In seinem Forschungsprojekt beschäftigt sich Michael Neureiter mit der Kehrseite dieser Beziehung, also mit der Frage wie Zugewanderte affektive Polarisierung wahrnehmen und von dieser beeinflusst werden: Wie wirkt sich affektive Polarisierung auf die Integration von Zugewanderten aus, speziell auf deren politische und soziale Einstellungen und Verhaltensweisen? Um diese Frage zu beantworten wurden verschiedene empirische Analysen durchgeführt, darunter ein Umfrageexperiment mit rund 700 Teilnehmern in vier europäischen Ländern. Die Ergebnisse dieser Analysen zeigen, dass sich affektive Polarisierung negativ auf die kognitiven Prozesse von Zugewanderten auswirkt, was wiederum Konsequenzen für deren politische Teilhabe und Motivation zur weiteren Integration hat.
Ansätze gegen Polarisierung zwischen Forschung und Praxis: Die Arbeit von More in Common am gesellschaftlichen Zusammenhalt

Gesellschaftliche Spaltung und Gefahren für die Demokratie – Themen die aktuell in der öffentlichen Debatte, in den Sozialwissenschaften und in der politischen Auseinandersetzung auf der Tagesordnung stehen. Doch wie kann in der Praxis gesellschaftlicher Spaltung entgegengewirkt und der Zusammenhalt über gesellschaftliche Trennlinien hinweg gestärkt werden?