Fluchtmigration, Menschenrechte und historische Verantwortung: Europas Weg in der Asylpolitik

Die Europäische Union hat im letzten Jahr die Reform des Gemeinsamen Europäischen Asylsystems (GEAS) beschlossen, die bis 2026 umgesetzt werden soll. Ziel ist eine gerechtere Verteilung und Aufnahme von Geflüchteten. Gleichzeitig sind aber Verschärfungen des Asylsystems zu beobachten, die einzelne Mitgliedstaaten eingeleitet haben. Dazu gehören die Schließung von Grenzen, die Zurückweisung von Geflüchteten und die Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten. Welchen Weg wird Europa nehmen? Und wie sind die Maßnahmen der GEAS-Reform zu beurteilen? Wie lassen sich Migrationssteuerung und die elementaren Prinzipien des Schutzes von Flüchtlingen und Menschenrechten vereinbaren? 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll die Veranstaltung Anlass geben, über historische Verantwortung und aktuelle Herausforderungen von Flucht und Flüchtlingsschutz nachzudenken.

Zusammen mit der Stiftung Frauenkirche Dresden und der Refugee Law Clinic Dresden laden wir Sie herzlich ein, diese Fragen zu diskutieren.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen regen Austausch.

MIDEM Talks: Marta Kozłowska

Was bedeutet dieser Wandel? Wie geht Polen mit neuen Herausforderungen in der Migrations- und Asylpolitik um? 

Wir laden Sie herzlich zu unserem Lunchtalk am 11. Dezember 2024 ein! Marta Kozłowska, PhD, MIDEM-Autorin des neuen Länderberichts Polen, analysiert die aktuellen Entwicklungen der polnischen Migrations- & Asylpolitik, darunter die geplante zeitweise Aussetzung des Asylrechts, anhaltende Spannungen mit der EU und Deutschlands durch die Grenzkontrollen sowie den Umgang mit ukrainischen Geflüchteten.

Im Anschluss gibt Martha Otwinowski (Mediendienst Integration) einen Kommentar, bevor die Diskussion für das Publikum geöffnet wird.

Vortrag Marcus Maurer (hybrid)

Die Medienberichterstattung über Migration im Allgemeinen und Flucht im Besonderen wird spätestens seit der sogenannten Flüchtlingskrise 2015/16 kontrovers diskutiert. Konservative Akteure kritisieren, dass die Medien eine unkontrollierte Migration fördern, während linke Stimmen ihnen fremdenfeindliche Stereotypen vorwerfen. Professor Marcus Maurer beleuchtet in seinem Vortrag die Medienberichterstattung der letzten zehn Jahre auf Grundlage empirischer Daten. Wie häufig und mit welcher Tendenz wurde berichtet? War die Berichterstattung realitätsnah, oder wurden bestimmte Gruppen (z. B. Männer) oder Themen (z. B. Kriminalität) überrepräsentiert? Und welche Auswirkungen hat dies auf die öffentliche Meinungsbildung?

Wie neu und gefährlich ist die Polarisierung zwischen Universalismus und Partikularismus?

Wir laden herzlich zu unserem Vortrag ein, der sich mit den aktuellen Herausforderungen für die Demokratie angesichts der zunehmenden politischen Polarisierung und dem Aufstieg radikaler politischer Parteien beschäftigt.

In seinem Vortrag beleuchtet Simon Bornschier die Entstehung einer neuen Konfliktlinie zwischen der universalistischen “Neuen Linken” und der partikularistischen radikalen Rechten und untersucht, ob dieser Gegensatz eine Gefahr für die Demokratie darstellt. Der neue Konflikt hat seine Wurzeln im Übergang in eine postindustrielle Gesellschaft und die “Gewinner” dieses Umbruchs gehören zu den vehementesten Verteidigern der liberalen Demokratie. Die subjektiven Verlierer hingegen haben sich der radikalen Rechten zugewandt und stellen zumindest Elemente der liberalen Demokratie in Frage. In hochentwickelten Demokratien halten sich diese beiden Gruppen in etwa die Waage, und keine von ihnen kann allein regieren. Die “asymmetrische Polarisierung” in einigen neueren Demokratien birgt hingegen die Gefahr, dass radikale konservative Kräfte die Oberhand gewinnen. Im Anschluss an den Vortrag besteht die Möglichkeit, Fragen zu stellen und an der Diskussion teilzunehmen.

MIDEM TALK Lange Nacht der Wissenschaften, 14.06.2024

Die Diskussion um die Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wird häufig emotional statt faktenbasiert geführt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Informationen über Prozesse und Akteure selten umfassend, medial aufgearbeitet werden.  Vor diesem Hintergrund lädt MIDEM und INTERACT4WORK des Vereins Willkommen in Löbtau im Rahmen der Langen Nacht der Wissenschaften zu einem spannenden Austausch ein. Einleitend wird MIDEM-Mitarbeiter Felix Hormig allgemeine Mythen und Vorurteile zur Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten wissenschaftlich auf den Prüfstand stellen. Betrachtet werden dabei sowohl Chancen als auch Herausforderungen der Arbeitsmarktintegration in Deutschland. Und was sagt die Praxis? Wie werden Jobs an Geflüchtete vermittelt? In welchen Branchen werden Geflüchtete überwiegend beschäftigt? Und wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit öffentlichen Behörden? Antje Odermann von INTERACT4WORK und Cindy Großmann (Agentur für Arbeit Dresden) geben einen Einblick in die Praxis der Arbeitsmarktintegration in Dresden und Umgebung. Moderiert wird das Podiumsgespräch von Janine Joachim (MIDEM).

Lecture Series Bernd Simon, 04.06.2024

Wir freuen uns, Professor Bernd Simon von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel als Gastredner im Rahmen unserer MIDEM Lecture Series im Sommersemester 2024 begrüßen zu dürfen.

Vortrag Eckehard Olbrich, 16.04.2024

Nach welchen Mustern verlaufen Polarisierungsdynamiken auf Twitter? Am 16. April ist Eckehard Olbrich, Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Mathematik in den Naturwissenschaften, zu Gast bei MIDEM. Er wird seine Forschungsergebnisse zur Polarisierung innerhalb der deutschen Twitter-Gemeinschaft vorstellen. Über einen Zeitraum von zwei Jahren haben Olbrich et Al. die Strukturen und Inhalte von Trendthemen auf Twitter analysiert, um zu verstehen, wie und warum sich Nutzer in polarisierte Gruppen aufspalten.
Überraschenderweise offenbaren die Ergebnisse eine deutliche Teilung der Nutzerinnen und Nutzer in zwei ideologische Lager, eine Beobachtung, die von aktuellen sozialwissenschaftlichen Studien zur gesellschaftlichen Polarisierung in Deutschland abweicht. Wie sind diese Befunde zu bewerten?

Die Veranstaltung bietet eine ausgezeichnete Gelegenheit, sich mit dieser und ähnlichen Fragen auseinanderzusetzen und in einen anregenden Dialog mit Fachkollegen und Interessierten zu treten.

Bitte beachten Sie, dass der Vortrag in englischer Sprache gehalten wird.

Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen inspirierenden Austausch.

Lecture Series: Vortrag Christian Suter, 23.04.2024

Ausgehend von Durkheims Konzept der Gruppenzugehörigkeit befasst sich der Vortrag mit der Frage, wie sich die soziale Bindung von Individuen an Gruppen und an die Gesellschaft aus einer international vergleichenden Makro-Perspektive untersuchen lässt. Bezug nehmend auf Durkheims Hauptformen der Gruppenzugehörigkeit werden 4 soziale Bindungen unterschieden (Familienbeziehung, zivilgesellschaftliche Beziehungen, Arbeitsbeziehung, Staatsbürgerschaftsbindung), deren unterschiedlichen Kombinationen sich in 4 idealtypischen Regimen sozialer Bindungen kristallisieren (familialistisch, organizistisch, voluntaristisch, universalistisch). Anhand ausgewählter Indikatoren wird die Bedeutung der 4 Gruppenbindungen und Regime für 34 Länder empirisch geprüft. Eine Clusteranalyse ergibt 5 Ländergruppen, die sich den familialistischen, organizistischen, voluntaristischen und universalistischen Regimen zuordnen lassen.

HATE – Interdisziplinärer Workshop zu Hassforschung

Das Mercator Forum Migration und Demokratie (MIDEM) veranstaltete in enger Zusammenarbeit mit der German Israeli Foundation for Scientific Research and Development (GIF) und der Technischen Universität Dresden (TUD) einen mehrtägigen Workshop zum Thema „Hass“.

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